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Pereverzev AS, Shukin D  
Ergebnisse der konservativen Chirurgie von Nierenzellkarzinomen

Journal für Urologie und Urogynäkologie 2001; 8 (2) (Ausgabe für Schweiz): 6-11
Journal für Urologie und Urogynäkologie 2001; 8 (2) (Ausgabe für Österreich): 7-13

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Keywords: ChirurgieNephrologieNierenzellkarzinomOnkologieUrologie

Wir berichten über die Langzeit-Nachsorge im Anschluß an die organerhaltende Chirurgie bei Patienten mit Nierenzellkarzinom (NZK). Die Lokalrezidive des Tumors, Fernmetastasen und Überlebensraten wurden analysiert. Im Zeitraum zwischen Januar 1989 und August 2000 wurden 148 Patienten mit NZK einer organerhaltenden Operation unterzogen und in diese retrospektive Studie eingeschlossen. Die Gruppe mit zwingender Indikation bestand aus 49 und die mit elektiver Indikation aus 99 Patienten. Die durchschnittliche Tumorgröße in der Gruppe mit zwingender Indikation betrug 5,7 cm, in der elektiven Gruppe hingegen 3,6 cm. Bei 48 Patienten wurde eine Tumorenukleation, bei 60 Patienten eine Enukleoresektion, eine Nierenresektion bei 36 und eine extrakorporale Tumorresektion mit Nierenretransplantation bei 4 Patienten durchgeführt. Die durchschnittliche Nachsorgeperiode betrug 62,4 Monate. Die allgemeine karzinomspezifische 5 Jahres-Überlebenszeit lag bei 91,8 %. Dieser Parameter betrug 79,6 % bei Patienten mit zwingender Indikation und 98 % mit elektiver Indikation. NZK-Rezidive wurden bei 10 (6,8 %) Patienten (Gruppe mit zwingender Indikation 8 (5,4 %), elektive Gruppe 2 (1,3 %)) und Fernmetastasen bei 7 (4,7 %) Patienten nachgewiesen. In der elektiven Gruppe traten keine Metastasen auf. Bei 3 Patienten wurden gleichzeitig mit Lokalrezidiven auch Fernmetastasen nachgewiesen. In unserer Untersuchung lag die allgemeine Multifokalitätsrate für sporadische Nierenkarzinome bei 6,7 % und für Tumoren < 4 cm bei 1,02 %. 4 von 7 Patienten mit Fernmetastasen wiesen Metastasen ohne Lokalrezidiv auf (2,7 %). Sekundäre Knoten wurden nur bei Patienten in der Gruppe mit zwingender Indikation nach 6, 8 und 12 Monaten nachgewiesen, wenn der Primärtumor größer als 4,0 cm war. Die konservative Chirurgie ist nur dann ein hoch wirksames Verfahren für die Behandlung des NZK, wenn die Indikationen strikt befolgt werden. Als Hauptkriterium kann eine Tumorgröße bis zu 4,0 cm zugrunde gelegt werden. Die Größe des Primärtumors hat Auswirkungen auf die Lokalrezidivrate und das Auftreten von Fernmetastasen. Der Nachweis genetischer Multifokalitätsmarker ist für die Auswahl optimaler Patientengruppen erforderlich.
 
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