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Therapie der arteriellen Hypertonie bei Kindern und Jugendlichen Journal für Hypertonie - Austrian Journal of Hypertension 2009; 13 (1): 17-21 Volltext (PDF) Summary Praxisrelevanz Keywords: Hypertonie, Jugendlicher, Kind Anders als früher angenommen, hinterlässt der hohe Blutdruck auch bei Kindern und Jugendlichen Schäden am Herz-Kreislauf-System. So ist der systolische Blutdruck mit Herzvergrößerung, Verkalkung der Koronarien und erhöhter Intima-Media-Dicke assoziiert. Die Schädigung ist stärker ausgeprägt, wenn zusätzlich andere Risikofaktoren wie Adipositas, Dyslipidämie und Rauchen hinzukommen. Dies steht im Gegensatz zum allgemeinen Trend einer Reduktion kardiovaskulärer Morbidität und Mortalität bei Erwachsenen. Somit ist die Hypertonie zu einem wichtigen Thema bei Kindern und Jugendlichen geworden. Blutdrucksenkende Medikamente waren bis vor Kurzem nicht für Kinder und Jugendliche zugelassen. Nicht nur Jugendliche, auch Kinder mit Bluthochdruck aufgrund von Nierenkrankheiten benötigen blutdrucksenkende Medikamente. Stimuliert durch Gesetzgebungsverfahren im letzten Jahrzehnt in den USA und seit 2007 auch in der Europäischen Union (EURegulation 1901/2006/EC) werden in zunehmendem Maße klinische Studien mit Antihypertensiva bei Kindern und Jugendlichen vorgenommen. Damit wird die medikamentöse Behandlung des Bluthochdrucks bei Kindern und Jugendlichen verbessert. Die Studien an, mit und für Kinder benötigen einen gegenüber Erwachsenen geänderten methodischen Ansatz. Betablocker galten bis vor Kurzem als Antihypertensivum der ersten Wahl bei Kindern und Jugendlichen. Heute werden sie zurückhaltender eingesetzt, da sie das Risiko einer weiteren Gewichtszunahme und einer negativen Stoffwechselwirkung tragen. Meist beginnt heute die antihypertensive Therapie mit langwirksamen ACEHemmern (z. B. ist Enalapril neuerdings ab 6 Jahren zugelassen). Angiotensin-II-Rezeptorblocker werden derzeit in Studien an Kindern untersucht. |