Möller-Leimkühler AM |
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Geschlechtsspezifische Unterschiede bei Depression und Suizidalität Blickpunkt der Mann 2009; 7 (2): 22-27 Volltext (PDF) Summary Praxisrelevanz Keywords: Depression, gender, Psychiatrie, Suizidalität Geschlechtsspezifische Verteilungen von Depression und Suizidalität implizieren ein doppeltes Geschlechterparadoxon: Frauen erkranken 2–3-mal häufiger an einer Depression, haben eine geringe Suizidrate, aber eine hohe Suizidversuchsrate. Dagegen ist die Suizidrate bei Männern mindestens 3-mal so hoch wie die der Frauen, ihre Depressionsrate ist jedoch nur halb so hoch. Obwohl dies seit Langem bekannt ist, mangelt es an befriedigenden multifaktoriellen Erklärungsansätzen. In diesem Beitrag werden Depressions- und Suizidrisiko im Zusammenhang mit Stressbelastung, Stressvulnerabilität und -verarbeitung dargestellt, deren Geschlechterspezifität sowohl soziologische als auch biologische Faktoren aufweist. Besondere Aufmerksamkeit gilt dem Konzept der "männlichen Depression", das entscheidend zur Aufklärung des Geschlechterparadoxons bei Depression und Suizid beitragen könnte. |