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Stritzke J et al.  
Kardiovaskuläre Alterungsprozesse: Auswirkungen von Änderungen des Körpergewichts auf Blutdruck und linksventrikuläre Geometrie. Ergebnisse aus dem MONICA-Augsburg/KORA-Projekt

Journal für Hypertonie - Austrian Journal of Hypertension 2009; 13 (2): 7-12

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Abb. 1: MONICA - KORA



Keywords: BlutdruckKORA-StudieKörpergewichtMONICA-Studie

Hintergrund: Eine Vielzahl wissenschaftlicher Untersuchungen deutet darauf hin, dass Übergewicht mit ungünstigen strukturellen und funktionellen Änderungen des kardiovaskulären Systems assoziiert ist. Aus diesem Grund wird die Gewichtszunahme, welche sich bei vielen Personen im Rahmen normaler Alterungsprozesse beobachten lässt, zumindest teilweise als ursächlich für die Entwicklung einer arteriellen Hypertonie und einer linksventrikulären Hypertrophie angesehen. Dennoch war bisher unklar, inwieweit ein langfristig konstantes Körpergewicht günstige Auswirkungen auf das alterungsbedingte kardiovaskuläre Remodelling hat. Im Rahmen dieser Studie wurden die Auswirkungen von Änderungen des Körpergewichts auf den arteriellen Blutdruck sowie die damit verbundenen Anpassungen der linksventrikulären Geometrie über einen 10-Jahres-Zeitraum untersucht. Methoden: Es wurden Daten aus dem 3. Survey des WHO-MONICA-Augsburg/KORA-Projekts analysiert. Hierbei handelt es sich um eine repräsentative Stichprobe der Einwohner Augsburgs. Bei insgesamt 1005 Probanden im Alter von 25– 74 Jahren wurden sowohl zum Zeitpunkt der Basiserhebung (1994/1995) als auch 10 Jahre später hochstandardisierte echokardiographische Untersuchungen durchgeführt. Innerhalb einer zum Zeitpunkt der Basiserhebung normotensiven Subgruppe (n = 573) wurden Quartile für die absoluten Änderungen des Körpergewichts gebildet. Die Auswirkungen auf Langzeitänderungen von systolischem (SBD) und diastolischem (DBD) Blutdruck und den damit verbundenen Anpassungen von linksventrikulärer Wanddicke (WD) und linksventrikulärer Masse (LVM) wurden durch den Vergleich des 1. mit dem 4. Quartil bestimmt. Ergebnisse: Im Verlauf von 10 Jahren wiesen die Probanden des 1. Quartils eine mittlere Reduktion des Körpergewichts von –3,5 (SD 3,2) kg auf. In der gleichen Zeit nahmen die Probanden des 4. Quartils um 10,2 (SD 4,0) kg zu. Im Vergleich zum 1. Quartil war der Anstieg von systolischem (+14,2 mmHg [95%-CI: 11,6; 16,7] vs. +7,9 mmHg [5,4; 10,5], p = 0,001) und diastolischem (+7,0 mmHg [5,6; 8,4] vs. +2,0 mmHg [0,6; 3,4], p < 0,001) Blutdruck bei Probanden des 4. Quartils deutlich stärker ausgeprägt. Darüber hinaus war in dieser Gruppe auch eine stärkere Zunahme der linksventrikulären Wanddicke (+1,6 mm [1,2; 1,9] vs. +1,0 mm [0,6; 1,4], p = 0,052) und der linksventrikulären Masse (+19,2 g [14,5; 23,8] vs. +9,2 g [4,7; 13,8], p = 0,003) nachweisbar. Entsprechend war auch das Risiko für die Inzidenz einer arteriellen Hypertonie (OR = 2,4 [1,3–4,3], p = 0,004) und einer linksventrikulären Hypertrophie (OR = 3,4 [1,5–7,3], p = 0,002) bei Probanden des 4. Quartils deutlich erhöht. Zusammenfassung: In dieser prospektiven Studie war eine Zunahme des Körpergewichts hoch signifikant mit einer Steigerung des systolischen und diastolischen Blutdrucks assoziiert. Die daraus resultierende Druckbelastung des Ventrikels führte zu einer signifikanten Beschleunigung des linksventrikulären Remodellings. Als Ausdruck normaler kardiovaskulärer Alterungsprozesse waren diese Veränderungen jedoch geringer ausgeprägt auch bei den Probanden des 1. Quartils nachweisbar.
 
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