Brössner C et al. | ||||||
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Veränderungen kognitiver Funktionen unter LH-RH-Therapie bzw. unter Bicalutamid-Monotherapie Journal für Urologie und Urogynäkologie 2009; 16 (3) (Ausgabe für Österreich): 11-14 Journal für Urologie und Urogynäkologie 2009; 16 (3) (Ausgabe für Schweiz): 9-11 Volltext (PDF) Summary Praxisrelevanz Abbildungen Keywords: Bicalutamid, LH-RH, Studie, Therapie, Urologie Einleitung: Androgendeprivationstherapie mit LH-RH-Agonisten bzw. Androgenrezeptorblockade mit Bicalutamid wurde zur Standardtherapie beim fortgeschrittenen Prostatakarzinom. Der Großteil der existierenden Literatur beschreibt unter LH-RH-Gabe und damit verbundener Senkung des Testosteronspiegels eine Verschlechterung bestimmter kognitiver Gedächtnisleistungen. Ziel unserer prospektiven, konsekutiven Studie ist es, kognitive und emotionale Funktionen sowie die Lebensqualität bei Männern unter LH-RH bzw. unter Bicalutamid-Monotherapie zu untersuchen. Methoden: In Gruppe A wurden 15 Männer (mean 70,5 a; 57–81) inkludiert, die ein LH-RHAnalogon für 1 Jahr erhielten. In Gruppe B wurden 12 Männer (mean 69,3 a; 56–80) unter Bicalutamid-Monotherapie (150 mg/d für 1 Jahr) inkludiert. Zum Zeitpunkt der kognitiven Testung waren alle Patienten frei von klinischer Metastasierung und die PSA-Werte waren < 0,5 ng/ml. Für die Untersuchung der kognitiven Leistungen wurde eine umfangreiche neuropsychologische alters-, geschlechts- und bildungskorrigierte Testbatterie eingesetzt: Tests für Aufmerksamkeit (ZVT, Stroop-Test), Gedächtnis (NAI, WMS-R), Demenz (MMSE), Lebensqualität (WHOQOL-BREF), Wahrnehmung (Mosaik-Test), Sprache (LPS 50) Depression (BDI) sowie für Angst (STAI) wurden durchgeführt. Ergebnisse: In Gruppe A (unter LH-RH) fanden wir signifikante Defizite im topografischen (T = 39,3) und visuellen Langzeitgedächtnis (T = 35,6). Das visuelle und verbale Arbeitsgedächtnis zeigte in dieser Gruppe grenzwertige Defizite (T = 40,67 und T = 41,67). In Gruppe B (Bicalutamid) konnten wir dagegen bei keinem der Patienten ein kognitives Defizit feststellen. Schlussfolgerung: Unsere Daten suggerieren einen signifikanten negativen Einfluss der LH-RHLangzeittherapie auf bestimmte kognitive Funktionen. Im Gegensatz dazu fanden wir keine Veränderungen unter Bicalutamid-Monotherapie. |