Montag M et al. | ||
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IMSI (intracytoplasmic morphologically selected sperm injection): Therapieoptimierung bei ausgeprägter Störung der Spermatogene? Journal für Reproduktionsmedizin und Endokrinologie - Journal of Reproductive Medicine and Endocrinology 2009; 6 (4): 153-155 Volltext (PDF) Summary Praxisrelevanz Abbildungen Keywords: Endokrinologie, Gynäkologie, IMSI Die Bedeutung von morphologisch unauffälligen Spermatozoen für die künstliche Befruchtung wurde seit Beginn der In-vitro-Fertilisation (IVF) diskutiert. Im Rahmen der intrazytoplasmatischen Spermieninjektion (ICSI) wird derzeit insbesondere der gezielten Auswahl eines morphologisch intakten, zur Befruchtung verwendbaren Spermiums große Bedeutung beigemessen. Ein negatives Merkmal ist dabei die Präsenz von Vakuolen im Kopf von Spermatozoen, welche unter bestimmten optischen Bedingungen lichtmikroskopisch darstellbar sind. Die Injektion von Spermien, die nach morphologischen Gesichtspunkten und insbesondere unter Beachtung der Kopf-Vakuolen selektiert wurden, führte zu dem Begriff IMSI („intracytoplasmic morphologically selected sperm injection“). Nach Aussage einiger Autoren soll der Einsatz dieser Technik zu höheren Schwangerschafts- und zu verringerten Abortraten führen, während andere Autoren den Vakuolen im Spermienkopf keine Relevanz zugestehen und generell die Wertigkeit der Spermienmorphologie anzweifeln. Eine mögliche Erklärung könnte sein, dass bei der ICSI auch bei Ejakulaten mit einem hohen Anteil an morphologisch auffälligen Spermien in der Regel einige normal geformte Spermien vorhanden sind und dann für die Injektion in die Eizelle benutzt werden. Darüber hinaus können auch an einem Standard-Injektionsmikroskop mit einem 40-fachen Hofmann-Kontrastobjektiv bei optimaler Justierung Unregelmäßigkeiten im Spermienkopf ausgemacht werden, die sich bei höherer Vergrößerung als Vakuolen im Bereich des Spermienkopfes darstellen. Dies lässt den Schluss zu, dass von erfahrenen Reproduktionsbiologen/innen intuitiv morphologisch intakte Spermien ausgewählt und injiziert werden. Damit könnte erklärt werden, warum die Durchführung der IMSI nicht zwangsläufig zu besseren Ergebnissen führt. Die durch IMSI initiierte Diskussion hat dazu beigetragen, dass der Spermienmorphologie generell mehr Beachtung geschenkt wird, insbesondere bei der Auswahl der Spermien zur ICSI. |