Rauchenwald M et al. |
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Das biochemische Rezidiv beim Prostatakarzinom Journal für Urologie und Urogynäkologie 2010; 17 (Sonderheft 2) (Ausgabe für Österreich): 6-11 Volltext (PDF) Summary Praxisrelevanz Keywords: Onkologie, Prostatakarzinom, Urologie Als biochemisches Rezidiv (BCR) wird der Wiederanstieg des nach kurativer Therapie des Prostatakarzinoms (PCa) abgefallenen PSA-Werts bezeichnet. Der PSA-Verlauf nach kurativer Therapie ist von der primären Behandlungsmethode abhängig, weshalb auch unterschiedliche Definitionen dafür vorliegen. Der Verlauf selbst scheint prognostische Bedeutung zu haben. Ein Wiederanstieg des PSA-Werts geht der klinischen Progression voraus, wodurch frühzeitig eine Therapie eingeleitet werden kann. Der ideale Zeitpunkt für eine Sekundärbehandlung ist allerdings noch ungenügend definiert. Fast die Hälfte der BCR treten innerhalb der ersten 2 Jahre, ¾ innerhalb der ersten 5 Jahre nach Primärtherapie auf. Als Risikofaktoren für einen BCR werden ein primäres Tumorstadium ≥ T2c, PSA > 15, Samenblaseninvasion, Lymphknotenbefall sowie Gleason-Score ≥ 8 angesehen. Von klinischer Bedeutung ist vor allem die Unterscheidung zwischen lokoregionärem und systemischem Rezidiv. Hierzu werden als Parameter neben dem primären Tumorstadium und Gleason-Score das posttherapeutische Intervall und die PSA-Dynamik empfohlen. Als diagnostische Maßnahmen erscheinen nur die Skelettszintigraphie und die Positronenemissionstomographie mit Acetat- oder Cholintracern und diese ebenfalls nur bei entsprechend hohen PSA-Werten sinnvoll. Therapeutisch kommt nach primärer Radikaloperation und Verdacht auf einen lokalen Progress in erster Linie die Salvagebestrahlung zur Anwendung, nach primärer Radiatio wird allerdings vorwiegend die hormonelle Manipulation einer Salvageoperation oder alter“nativen lokaltherapeutischen Maßnahmen vorgezogen. |