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Wenzel RR  
Hypertonie 2010: Was ist neu?

Journal für Hypertonie - Austrian Journal of Hypertension 2011; 15 (2): 12-17

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Keywords: HypertonieZielwertzirkadianer Rhythmus

Gesundheitspolitisch zeigen die neuen Daten von 2010, dass kardiovaskuläre Prävention schon in der Kindheit und Jugend beginnen muss. Insbesondere die Früherkennung einer Hypertonie hat auf das spätere Überleben der betroffenen Menschen einen wichtigen Einfluss. Eine „Pay for performance“-Regelung macht in der Hypertonie keinen Sinn, es sollte eher über Öffentlichkeitsarbeit die Vigilanz bezüglich der Hypertonie und deren Therapie erhöht werden. Was mache ich ab 2011 bei meinen Patienten anders? Eine schärfere Blutdruckeinstellung auf < 130–135 mmHg systolisch macht zumindest beim Diabetiker vermutlich wenig Sinn, insbesondere wenn ich den Koronarstatus des Patienten nicht kenne. Allerdings gibt es durch die schärfere Blutdrucksenkung einen gewissen Benefit für das Schlaganfallrisiko, sodass bei Patienten, die ein hohes Schlaganfallrisiko haben oder diesen besonders fürchten, möglicherweise eine etwas stärkere Blutdrucksenkung dennoch gerechtfertigt ist. Auf keinen Fall sollte man den systolischen Blutdruck < 110 mmHg senken. Die renale Denervierung ist eine mögliche Option bei verzweifelten Fällen, sollte aber nur in erfahrenen Zentren und im Rahmen von kontrollierten Studien durchgeführt werden. Wissenschaftlich relevant für künftige Studien ist die Frage der Beeinflussung zirkardianer Rhythmen und der erhöhten Aldosteronspiegel bei gestörten zirkadianen Rhythmen. Telemonitoring kann die Blutdruckkontrolle deutlich verbessern und sollte eines der nächsten wichtigen Projekte in Österreich sein. Neben den Absolutwerten sollten wir in Zukunft bei unseren Patienten verstärkt auf die Blutdruckvariabilität als wichtigen und unabhängigen Risikofaktor achten. Diese kann elegant über die Standardabweichung bzw. den Smoothness-Index in der 24-h-RR-Messung erfasst werden.
 
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