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Hammadeh ME et al.  
Zusammenhang zwischen Kryokonservierungstechnik und Spermienmorphologie, sowie Chromatinintegrität von fertilen und subfertilen Männern

Journal für Fertilität und Reproduktion 2002; 12 (1) (Ausgabe für Schweiz): 5-11
Journal für Fertilität und Reproduktion 2002; 12 (1) (Ausgabe für Österreich): 7-14

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Keywords: FertilitätKryokonservierungReproduktionSpermienmorphologie

Einige Autoren haben gezeigt, daß die computergesteuerte Einfriermethode die Spermienqualität besser aufrechterhält, als die Stickstoffdampf-Methode. Andere wiederum konnten keinen Vorteil finden, zumindest bei menschlichen Spermien. Das Ziel dieser Arbeit war es, zum einen negative Einflüsse der Einfrier-Auftau-Prozedur festzustellen (Kryoschädigung), zum anderen herauszufinden, ob es einen Unterschied zwischen der computergesteuerten Einfrier-Auftau-Technik und der Stickstoffdampf-Technik in Hinblick auf Chromatin- und Morphologieveränderungen, sowohl von fertilen als auch von subfertilen Männern, gibt. Die Studie umfaßt 60 Spermaproben, 25 nachweislich fertiler Spender (Kontrollgruppe G2) und 35 Proben von Patienten mit Fertilitätsstörungen (G1), beurteilt nach WHO-Richtlinien (1992). Die Proben wurden mit dem Kryoprotektivum Glycerol (HSPM) 1:1 gemischt und jeweils in Stickstoffdampf und mit einer biologischen Friermaschine (Planer Serie 10) eingefroren. Vor und nach dem Einfrier-Auftau-Vorgang wurden mehrere Ausstriche angefertigt, um die Morphologie (strict criteria) und die Chromatinkondensation mittels Acridin-Orange-Färbung auszuwerten. Der Anteil an kondensiertem Chromatin im nativen Sperma der fertilen Probanden zeigte einen signifikanten Abfall (p < 0,001) von 88,14 ± 7,9% auf 80,70 ± 6,6% nach Einfrieren mit dem computergesteuerten Einfriergerät und auf 78,9 ± 7,3 nach Einfrieren mit Stickstoffdampf. Die entsprechenden Werte der subfertilen Probanden zeigten die gleiche Tendenz und fielen ebenso signifikant (p = 0,001) von 72,14 ± 7,91% auf 64,13 ± 9,7% bzw. 62,20 ± 9,6% ab. Die Morphologie der Spermien zeigte die gleich Tendenz: Die prozentualen Anteile der morphologisch normalen Spermien (27,9 ± 6,5%), eingefroren mit computergesteuerten Friergeräten, zeigten in der fertilen Gruppe einen nicht signifikanten Abfall (p = 0,247) auf 23,8 ± 4,80%; nach Einfrieren mit Stickstoffdampf auf 23,42 ± 5,13%. In der subfertilen Gruppe war der Kryoschaden höher als in der Kontrollgruppe, die Werte fielen hier signifikant (p = 0,048) von 15,13 ± 6,5% auf 12,13 ± 6,5% nach Einfrieren mit der biologischen Friermaschine und auf 10,0 ± 4,8% nach Einfrieren mit Stickstoffdampf. Die Einfrier-Auftau-Prozedur führt zu einem negativem Effekt (Schädigung) auf die Spermienmorphologie und die Chromatinstruktur, sowohl bei subfertilen als auch bei fertilen Probanden. Beim Vergleich der beiden Einfrier-Auftau-Techniken zeigt sich ein signifikanter Unterschied bezüglich der Morphologie und dem Anteil an kondensiertem Chromatin bei Anwendung des Acridin-Orange-Testes in der subfertilen Gruppe. In der fertilen Gruppe ist festzustellen, daß die Kryoschäden hinsichtlich der Morphologie der Spermatozoen zwischen beiden Methoden nicht signifikant unterschiedlich sind. Daher sollte die computergesteuerte Einfriermethode zur Spermienkryokonservierung, insbesondere bei subfertilen Probanden, im Rahmen der assistierten Reproduktionsmedizin Anwendung finden, um zusätzliche Schädigungen zu vermeiden.
 
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