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Gesellschaftsmitteilungen

Journal für Reproduktionsmedizin und Endokrinologie - Journal of Reproductive Medicine and Endocrinology 2025; 22 (1): 42-50

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Gesellschaftsmitteilungen – BRZ

16. BRZ-Intensivseminar Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin
23. bis 25. Januar 2025 in Berlin

Das BRZ-Intensivseminar ist inzwischen zu einer Tradition geworden – und wie immer gleich zu Jahresanfang, diesmal vom 23. bis zum 25. Januar 2025, eine gute Gelegenheit, sich auf dem rasch entwickelnden Gebiet der Reproduktionsmedizin und gynäkologischen Endokrinologie fortzubilden! Wie groß hier nach wie vor der Bedarf ist, zeigte sich auch in diesem Jahr an der Vielzahl der Anmeldungen: Fast 90 Gynäkologinnen und Gynäkologen aus Kliniken und Praxen in ganz Deutschland waren nach Berlin gekommen. Drei Tage wurde intensiv gearbeitet. Neben den Vorträgen hatten alle die Möglichkeit, an praxisnahen Workshops und Vor-Ort-Terminen in Berliner IVF-Zentren teilzunehmen und trotz des straffen Programms blieb stets Zeit für die vielen Fragen an die Referentinnen und Referenten.

Aber auch für das leibliche Wohl war wieder perfekt gesorgt. In den Mittags- und Kaffeepausen konnten sich die Teilnehmenden sowohl stärken, als auch miteinander ins Gespräch kommen. Abgerundet wurde die Veranstaltung am Freitag mit einem ausgelassenen kleinen Gesellschaftsabend mit Buffet, Live-Band und Tanz. Dass es wieder allen gefallen hat, zeigen uns die rundum positiven Rückmeldungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer!

Ohne den Einsatz vieler wäre all dies nicht möglich gewesen: Unser Dank gilt daher den Referentinnen und Referenten sowie Workshopleiterinnen und -leitern, die alle auf ihr Honorar verzichtet haben und gilt den Sponsoren Besins ­Healthcare Germany GmbH, FERRING Arzneimittel GmbH, Gedeon Richter Pharma GmbH, IBSA Pharma GmbH, Merck Healthcare Germany GmbH, ­ORGANON Healthcare GmbH und Theramex Germany GmbH, die mit ihrer großzügigen Unterstützung dem Verband wieder ermöglichten, die Teilnahmegebühren niedrig zu halten.

Auch der wissenschaftlichen Leitung, Frau Dr. Manja Krause und Herrn Dr. Andreas Tandler-Schneider sei an dieser Stelle für die Vorbereitung und Durchführung gedankt. Nicht zuletzt aber machte die organisatorische Fleißarbeit der Geschäftsstelle des BRZ den reibungslosen Ablauf erst möglich. Dafür sei herzlich gedankt.

Gemeinsam freuen wir uns auf 2026!

Fortsetzung folgt: Das 17. Intensivsemi­nar wird vom 22. bis 24. Januar 2026, wie immer in Berlin, stattfinden.

Korrespondenzadresse:

Janine Horstkamp, BRZ

E-Mail: horstkamp@repromed.de

Ankündigung

Der BRZ trifft sich vom 2. bis 4. Mai 2025 in Berlin
im Ameron Hotel Abion Spreebo
gen, Alt-Moabit 99, 10559 Berlin

Freitag, 02.05.2025 Anreise

18.00 Uhr D·I·R-Mitgliederversammlung am Tagungsort, Raum Köpenick: Erneut hat der BRZ-Vorstand dem Deutschen IVF-Register den frühen Abend des 2. Mai für diese Mitgliederversammlung zur Verfügung gestellt.

Ab 19.30 Uhr Traditionelles Get-together in der alten Meierei (am Veranstaltungsort) für alle

Samstag, 03.05.2025 ganztags im Raum Köpenick

Ordentliche Mitgliederversammlung des BRZ mit Vorstandswahlen und Wahl der Kassenprüfer

Vorläufiger Ablauf

Ab 8:00 Uhr Registrierung

9.00 bis 13.00 Bis zur Mittagspause bietet der BRZ seinen Mitgliedern ein spannendes, praxisorientiertes Programm und den traditionellen Einblick in Welt des Rechts. Die genaue Tagesordnung erhalten die Mitglieder mit der Einladung ab Mitte März 2025.

13.00 bis 14.00 Gemeinsames Mittagessen

14.00 Einchecken und Ausgabe der Wahlunterlagen, Raum Köpenick

Ab ca. 14.15 Bericht des Vorsitzenden zur Berufspolitik, Rückblick und Ausblick anschließend:

– Bericht des Schriftführers

– Bericht des Schatzmeisters

– Bericht der Kassenprüfer und Entlastung des Vorstands

Anschließend Wahl des Vorstands und Wahl der Kassenprüfer: Wir konnten Dr. med. Michael Thaele, den langjährigen Vorsitzenden und Ehrenvorsitzenden des BRZ, erneut für die Leitung der Wahl gewinnen. Für seine Bereitschaft an dieser Stelle bereits herzlichen Dank!

Kommen Sie zahlreich zur Versammlung! Bitte beteiligen Sie sich an der berufspolitischen Gestaltung Ihres Fachgebiets und unterstützen Sie damit die Ziele der Gemeinschaft und Ihre eigenen. Sollten Sie sich selbst für ein Amt im Vorstand des Verbands zur Verfügung stellen wollen, wenden Sie sich bitte bereits im Vorfeld der OMV an den Vorstand oder eine der BRZ-Geschäftsstellen. Eine aktuelle Version der Satzung findet sich im Mitgliederbereich auf www.repromed.de. Bitte denken Sie auch daran, dass Sie bei Vertretung durch einen anderen Arzt, eine andere Ärztin stets eine Stimmübertragung arrangieren müssen. Die entsprechenden Formulare erhalten die Mitglieder des BRZ mit der Einladung.

Wie immer wird im Anschluss an die OMV die Möglichkeit bestehen, die fachlichen Gespräche im Rahmen eines Gesellschaftsabends fortzusetzen.

Sonntag, 04.05.2025

Wie gewohnt ein „Berlin Spezial“ für diejenigen Teilnehmer, die noch vor Ort sind. Rückkehr zum Hotel spätestens um 14:00 Uhr und Gelegenheit für ein abschließendes gemeinsames Mittagessen.

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte per Mail an: brz@repromed.de

Gesellschaftsmitteilungen – DGGEF

Myome und deren Einfluss auf die Fertilität: Ist es Zeit für einen gedanklichen ­Paradigmenwechsel?

Pritts TA et al. Intramural leiomyomas and fertility – a systematic review and meta-analysis. Obstet Gynecol 2024; 144: 171–9

Das Thema Myome und Fertilität ist ein Dauerbrenner der täglichen Routine und dies sowohl für den niedergelassenen Facharzt als auch den Reproduktionsmediziner. Immer wieder stellt sich die Frage nach dem Einfluss der Erkrankung auf die Fertilität und uns Behandelnde damit gleichzeitig vor eine nicht einfache Abwägung möglicher Therapieoptionen. Klassisch ist hierfür die Einschätzung nach Anzahl, Lage und Größe der Myome, welche in Kombination mit dem Alter der Patientin und weiteren Sterilitätsfaktoren zu unterschiedlichen Therapieoptionen führt.

Nun erschien in diesem Jahr, und damit 23 Jahre nach der ersten Metaanalyse derselben Arbeitsgruppe, ein Systematic Review mit Metaanalyse als Update der aktuellen Studienlage zur Infertilität bei Myomen.

Die Autoren hinterfragen darin nicht nur den klinischen Einfluss der Myome auf die Fertilität, sondern auch die Evidenz der chirurgischen Sanierung. Dies in der Hoffnung, einen klaren Behandlungspfad für die betroffenen Patientinnen ­ebnen zu können, welcher nicht hauptsächlich durch Expertenmeinung begründet ist – ein durchaus polarisierender Ansatz. Insgesamt fanden 13 zumeist retro­spektive Studien im Review Betrachtung, unter Evaluation von 4788 Frauen mit intramuralen Myomen zu den Themenbereichen Größe, Anzahl und Sinn einer chirurgischen Intervention.

Im Folgenden die darin publizierten Statements:

  1. Selbst kleinere intramurale Myome (< 3 cm) verringern signifikant sowohl die klinische Schwangerschaftsrate als auch Lebendgeburtenrate.
  2. Die Enukleation intramuraler Myome zeigt unabhängig von ihrer Größe (!) keinen signifikanten Nutzen hinsichtlich der Fertilität.
  3. Frauen mit mehreren Leiomyomen zeigen eine deutlich reduzierte Fertilität im Vergleich zu Frauen mit nur einem oder keinen Leiomyomen. Das Vorhandensein mehrerer Tumore beeinträchtigt die uterine Funktion möglicherweise stärker als die Größe eines einzelnen Myoms.

Dies widerspricht genauer betrachtet der bisherigen Annahme, dass kleine Leiomyome, welche das Cavum uteri nicht komprimieren, unbedeutend seien und diese die Implantation deutlich beeinträchtigen. Die Statements räumen auch dem generellen Vorhandensein von Myomen bei unerfülltem Kinderwunsch eine größere Bedeutung ein, als bisher angenommen. Der Nutzen einer Myomektomie sollte nach Angaben der Autoren sowohl aufgrund der fehlenden Verbesserung der Fertilität als auch der möglichen Folgeerscheinungen, wie z. B. der Narbenbildung oder einer potentiellen Uterusruptur, sorgfältig abgewogen werden. Hinsichtlich der OP-Indikation widerspricht nach Meinung der Autoren die fehlende Evidenz einer operativen ­Sanierung deutlich dem derzeitigen klinischen Prozedere in der Praxis, in welchem insbesondere größere Myome (je nach Literatur ab einer Größe von 2,5, 3 oder 5 cm) der laparoskopischen Myome­nukleation zugeführt werden.

Sollte nun also die Indikation zur Myomektomie bei unerfülltem Kinderwunsch überdacht oder gar verworfen werden? Wenn gleichzeitig ein signifikanter Impact auf die Fertilität zu bestehen scheint? Und ist die direkte Indikation einer IVF-Therapie der Schlüssel zum Erfolg? Es sei angemerkt, dass von den analysierten 13 Studien nur eine auf spontane Konzeptio­nen abzielte, 12 hingegen ART-Studien waren.

Diskussion

Wie auch in der Endometriosebehandlung kann je nach Alter der Patientin, Dauer der Infertilität, zusätzlich bestehenden Sterilitätskriterien und natürlich nicht zuletzt der Betrachtung klinischer Symptome ein interdisziplinärer und personalisierter Ansatz zur Festlegung der Myomtherapie notwendig sein. Diese Therapie kann medikamentös, interventionell, chirurgisch oder auch in einer Kombination angeboten werden und sollte die Expertise der Reproduktionsmedizin miteinschließen. Zu interventionellen Therapieoptionen wurden hier aufgrund fehlender Daten allerdings keine Aussagen getroffen.

Die Autoren bemängeln heterogene Studiendesigns und Populationen in veralteten Publikationen, fehlende einheitliche Myomklassifikationen und – wie so oft – das Fehlen guter randomisierter kontrollierter Studien. Dennoch sehen sie eine deutliche klinische Relevanz der Ergebnisbetrachtung, welche die etablierte Annahme zum Einfluss der Myome auf die Infertilität in Frage stelle und zu einem Umdenken im Therapiemanagement führen sollte.

Allerdings bleiben die Behandelnden weiterhin im Unklaren, nach welchem Algorithmus diese personalisierte Therapie optimalerweise erfolgen sollte und dies gewichtet dadurch noch mehr die eigenen Erfahrungswerte und etablierten Behandlungsentscheidungen. Hier ­wären für ein Umdenken klare Angaben im Rahmen nationaler und internationaler Leitlinien hilfreich und diese benötigen wiederum gut designte Studien.

Korrespondenzadresse:

Prof. Dr. med. Nicole Sänger

Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin, Zentrum für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Universitätsklinikum Bonn

D-53127 Bonn, Venusberg Campus 1, Gebäude 31

E-mail: nicole.saenger@ukbonn.de

Kontakt:

Geschäftsstelle DGGEF e. V.

Anne Becker, c/o SoftconsuLt

D-35041 Marburg, Weißdornweg 17

E-Mail: info@dggef.de

*** SAVE the DATES ***

„Sprechstunde für Mitglieder“ der DGGEF e.V.

Wir möchten alle Mitglieder herzlich einladen, sich zu informieren, Fälle vorzustellen, Fragen zu stellen und sich fachlich auszutauschen.

In Impulsvorträgen werden spannende Themen aufgegriffen, die inspirieren und zum Austausch anregen.

Wir freuen uns auf einen lebendigen Austausch!

Termine & Themen:

07.05.2025

Zyklustracking und natürliche Konzeption

04.06.2025

Endokrine Therapie der Endometriose

06.08.2025

Endokrinologische Aspekte der Anorexie

01.10.2025

POI: Basiswissen zu Diagnostik und Therapie

03.12.2025

Endokrinologie und Leistungssport: was Sie wissen sollten

Eine Teilnahme erfolgt via Zoom.

Der Zugangslink wird jeweils 1 Woche vorher im internen Mitgliederbereich bereitgestellt:

www.dggef.de

Noch kein Mitglied? Hier können Sie sich registrieren:

www.dggef.de/mitgliedsantrag

Gesellschaftsmitteilungen – DGRM e. V.

Ankündigung DGRM Schools virtuell 2025

Nach der großen Beteiligung im letzten Jahr sind auch für dieses Jahr zwei virtuelle DGRM Schools geplant. Am 14. Mai 2025 starten wir mit der Veranstaltung „Kinderwunsch auf Eis“, geplant von unseren Vorstandsmitgliedern Frau Prof. Dr. med. Melanie Henes, Tübingen, und Herrn Dr. rer. nat. Josef Lehner, Ulm. Es wird auf die Möglichkeiten der Kryokonservierung aus weiblicher und männlicher Sicht geblickt werden.

Am 10. September 2025 berichten dann Frau Dr. rer. nat. Dunja Baston-Büst, Herr Prof. Dr. med. Frank-Michael Köhn und Herr Prof. Dr. med. Hans-Christian Schuppe über das Thema „Klimaveränderungen – Relevanz für die Fertilität und medizinisch assistierte Reproduktion“.

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und den gemeinsamen Austausch.

Die Veranstaltungen sind für Mitglieder der DGRM kostenfrei.

Bericht zur gemeinsamen Veranstaltung von AGRBM und DGRM am 11.01.2025 in Düsseldorf

Mit großer Beteiligung von über 80 Teilnehmenden fand zum Auftakt des Jahres die gemeinsame Veranstaltung von AGRBM und DGRM unter der bewährten Organisation von Dr. rer. nat. Dunja Baston-Büst und Dr. rer. nat. Jens Hirchenhain am Düsseldorfer Universitätsklinikum statt. In hervorragenden Vorträgen nationaler und internationaler Referentinnen und Referenten wurden klinische und grundlagenwissenschaftliche Themen präsentiert und in den Pausen bliebt ausreichend Zeit für den gemeinsamen Austausch. In dieser Form wünschen wir uns eine Fortsetzung des Formats, welches in ganz besonderer Weise den interdisziplinären Charakter unseres Faches mit Bezügen zur klinischen Kinderwunschmedizin und dem IVF-Labor, aber auch zur gynäkologischen Endokrinologie und Andrologie sowie der Reproduktionsbiologie abbildet.

58. Jahrestagung zur Physiologie und Pathologie der Fortpflanzung & 50. Gemeinschafts­tagung mit Veterinärmedizinern

Die 50. Gemeinschaftstagung fand vom 26. bis 28. Februar 2025 in Leipzig statt und bot eine hervorragende Plattform für den Austausch über aktuelle Entwicklungen zur Reproduktion aus veterinär- und humanmedizinischer Sicht. Im diesjährigen Jubiläums-Symposium der DGRM wurde unter dem Aspekt „Alles im (Klima-) Wandel(?)“ auf verschiedene Themen geblickt, u.a. der Einfluss des Klimawandels auf die Reproduktion beim Nutztier sowie der Zusammenhang zwischen Hitze und Frühgeburtlichkeit, sowie Umweltimmunologie und reproduktive Gesundheit des Menschen. Wie bereits in den Vorjahren wurden die DGRM-Preise an herausragende interdisziplinäre grundlagenwissenschaftliche Abstracts vergeben, die in einer gesonderten Vortrags-Session vorgestellt wurden.

Ein ausführlicher Bericht erfolgt in der nächsten Ausgabe; die Abstracts der ­Tagung finden Sie in dieser Ausgabe.

Curriculare Fortbildung – Spezialisierungsqualifikation, Assistenz in der Reproduktions­medizin 2025

Die DGRM beteiligt sich 2025 erneut an der Curricularen Fortbildung zur Spezialisierungsqualifikation Assistenz in der Reproduktionsmedizin 2025. Diese Fortbildungsreihe bietet eine wertvolle Gelegenheit für Ihre Mitarbeiterinnen, Fachwissen zu vertiefen und praxisnahe Fähigkeiten zu erlernen, um die Qualität in der Reproduktionsmedizin weiter zu steigern. Seien Sie dabei und lassen auch Sie jemanden aus Ihrem Praxisteam von einer strukturierten Fortbildung und den Erfahrungen sowie dem Austausch mit anderen Teilnehmenden und Experten auf diesem wichtigen Gebiet pro­fitieren! Anmeldungen sind noch möglich, ­Beginn der Module ab dem 01.04.2025!

ÄRE-Tagung 2025

Liebe Mitglieder der ÄRE, liebe Kolleginnen und Kollegen,

wir freuen uns, Sie auch 2025 zu unserer Jahrestagung einzuladen. Das 20. ÄRE-Wochenende findet vom 29. bis 30.3.2025 – wie gewohnt – in Weimar statt.

Das Programm und die Anmeldung sind auf der DGRM-Webseite https://www.repromedizin.de/ zu finden. Anmelden können Sie sich gerne bereits per E-Mail an die DGRM-Geschäftsstelle oder über den folgenden Link: https://soft-consult.org/aere-wochenende-28-30-03-2025/

Eine Anmeldebestätigung wird Ihnen dann umgehend zugesendet.

Übernachtung: Hotel Anna Amalia, ­Geleitstraße 8–12, 99423 Weimar, ­Telefon: 03643/49560,
www.hotel-anna-amalia.de

Korrespondenzadresse zur Anmeldung oder bei Fragen:

DGRM-Geschäftsstelle

E-Mail: geschaeftsstelle@repromedizin.de

Journal Club Dezember 2024

Association between penultimate ejaculatory abstinence and sperm quality: a cross-sectional study

Jiang et al. Frontiers Endocrinol 2024; 15: 1490399 (doi: 10.3389/fendo.2024.1490399)

Die Studie umfasste 1503 Männer mit Kinderwunsch mit dem Ziel, die Qualität der Spermien in Bezug auf die vorletzte Ejakulation (penultimate ejaculatory ab­stinence, PEA) bei empfohlener letzter Ejakulation (ejaculatory abstinente, EA) von 3–7 Tagen vor Spermiogramm zu untersuchen. Dabei wurden nicht nur Spermiogramm-Standardparameter erhoben, sondern auch der Spermien-Defragmentationsindex (DFI) erfasst. Die Teilnehmer wurden basierend auf der PEA-Dauer in vier Gruppen (Q) eingeteilt: Q1: 1–3 Tage; Q2: 4–5 Tage; Q3: 6–9 Tage; Q4: > 9 Tage. Nach Berücksichtigung potenzieller Störfaktoren wurde eine signifikante positive lineare Korrelation zwischen PEA und DFI gefunden, während eine signifikante negative lineare Assoziation mit progressiv-motilen Spermien beobachtet wurde. Die längste PEA-Dauer (Q4) korrelierte positiv mit der Samenkonzentration (P = 0,025), der Gesamtspermienzahl (P < 0,001) und der Spermienvitalität (P < 0,001). Im Vergleich zu Q1 war eine PEA von > 9 Tagen (Q4) mit einem höheren Risiko für Spermien-DFI > 30 % und Asthenozoospermie sowie Nekrozoospermie verbunden. Darüber hinaus war das Risiko eines Spermien-DFI > 15 % in der zweiten, dritten und vierten Gruppe (Q2–4) höher als in der ersten Gruppe (Q1).

Die Studie umfasste eine substanzielle Anzahl von Patienten mit einem nachvollziehbaren Protokoll. Als Kritik muss angeführt werden, dass es sich um eine monozentrische Studie handelt. Aus Sicht des Verfassers stellt der ausgewählte Test zur Bestimmung des DFI mit der „Sperm Chromatin Dispersion“ (SCD) eine gewisse Fehlerquelle dar. Im Regelfall werden 500 Spermien zur Berechnung des DFI analysiert. Im Gegensatz zu anderen Methoden unter Verwendung der Durchflusszytometrie mit Analyse von mehr als 10.000 Spermien ist aus Sicht des Verfassers die Aussagekraft des SCD unterlegen. Darauf deuten auch zuletzt publizierte Daten hin [1]. Dennoch muss festgehalten werden, dass der SCD einen soliden wissenschaftlichen Stellenwert hat und auch im WHO-Manual Erwähnung findet.

Auf der anderen Seite lieferte die Studie weitere Daten zur Untermauerung der Hypothese, dass eine kurze Karenz sich positiv auf den DFI von Spermien auswirkt. Dies wurde zuletzt in einer interes­santen Meta-Analyse von Barbagallo et al. 2022 zusammengefasst [2]. Die Autoren dieser Studie konnten ebenfalls einen Zusammenhang zwischen einer kurzen Karenz bei Männern und einem besseren DFI zeigen. Ein schlechter DFI von Spermien wird mit einer geringen Befruchtungsrate der Eizelle bei IVF/ICSI und rezidivierenden Aborten in Verbindung gebracht [3].

Zusammengefasst scheint eine kurze sequentielle Ejakulation von Männern zur Verbesserung des DFI von Spermien zu führen. Dies könnte zur Erhöhung der Befruchtungsrate bei einer IVF bzw. ICSI beitragen. Weitere Studien müssen zeigen, ob diese Hypothese standhalten wird.

Literatur:

1. Ragosta et al. Sperm chromatin dispersion test detects sperm dna fragmentation mainly associated with unviable spermatozoa and underestimates the values with respect to TUNEL assay. Int J Mol Sci 2024; 25: 4481.

2. Barbagello et al. The impact of a very short abstinence period on conventional sperm parameters and sperm DNA fragmentation: a systematic review and meta-analysis. J Clin Med 2022; 11: 7303.

3. Khalafalla et al. The effect of sperm DNA fragmentation on intracytoplasmic sperm injection outcome. Andrologia 2021; 53: e14180.

Korrespondenzadresse:

Prof. Dr. med. Jean-Pierre Allam

Universitätsklinikum Bonn

Direktor der Klinik für Andrologie

D-53127 Bonn, Venusberg-Campus-1

E-Mail: jean-pierre.allam@ukbonn.de

Ankündigungen der nächsten DGRM-Veranstaltungen / Save The Dates

20. ÄRE-Wochenende, 29.03.2025, Weimar

DGRM School virtuell, Kinderwunsch auf Eis, 14.05.2025, Online

IFFS World Congress, 26.–29.05.2025, Tokio

DGRM School, Klimaveränderungen – Relevanz für die Fertilität und medizinisch assistierte Reproduktion,
10.09.2025, Online

11. DVR-Kongress, 27.–29.11.2025, Münster

DGRM Webseite: https://www.repromedizin.de/

Weitere Informationen – auch gerne zu einer DGRM-Mitgliedschaft – erhalten Sie von:

DGRM e.V., Geschäftsstelle

Weißdornweg 17, D-35041 Marburg/Lahn

Tel +49 (0) 64 20 93 444

E-Mail: geschaeftsstelle@repromedizin.de

www.repromedizin.de

Gesellschaftsmitteilungen – DVR

„Segel setzen für die Zukunft“

Dies war das nordisch adaptierte Motto des XXXVIII. Jahrestreffens der Deutschen IVF-Zentren im November 2024 in der traditionsreichen Hamburger Handelskammer, zu dem weit mehr als 300 Teilnehmer kamen. Erstmals wurde das Treffen von einer eher jungen Biologin und einem eher älteren Reproduktionsmediziner gemeinsam organisiert (Abb. 1) – auch dies eine gute Neuerung passend zum Tagungsmotto.

Traditionsgemäß ist der zen­trale Anlass die Darstellung des Jahresberichtes des Deutschen IVF-Registers, vorgestellt von Dr. med. Andreas Tandler-Schneider und Prof. Dr. med. Jan-Steffen ­Krüssel. So zeigt das neue Jahrbuch 2023 des Deutschen IVF-Registers (D·I·R) das Wachstum und die Erfolge der Kinderwunschmedizin. Es enthält nun aus den Jahren 1997 bis 2022 über 400.000 dank der Kinderwunschmedizin geborene Kinder – statistisch gesehen sitzen also in jeder Schulklasse ein bis zwei Kinder, die es sonst vielleicht nicht gäbe. Weitere Trends: Social Freezing, Single Embryo Transfer / weniger Mehrlinge, Auftauzyklen, Einsatz Spendersamen: https://www.deutsches-ivf-­register.de/jahrbuch.php

Im selben Rednerblock folgte eine Zusammenfassung des Registers Ferti­PROTEKT durch Dr. rer. nat. Jana Bender-­Liebenthron und des Deutschen Registers für Insemination DERI durch Dr. med. Andreas Hammel.

Berufspolitik, Social Media, künstliche Intelligenz, die Stellung von Deutschland im europäischen Vergleich und auch ein Vortrag zu einem nicht ganz fachgebundenen, gynäkologischen Thema mit einem Augenzwinkern sollten zu einem spannenden Programm führen. Dabei sprach Frau Prof. Dr. med. Mandy Mangler über die Klitoris: „Mehr als nur ein Knöpfchen“ – ein anatomisches, psychologisches und medizinhistorisches Highlight.

Die aus dem Vorstand der DGRM in die „Kommission zur reproduktiven Selbstbestimmung“ berufene Frau Prof. Dr. med. Katharina Hancke berichtete über ihre dortige Arbeit. Empfehlungen zur Legalisierung der Eizellspende liegen seit April 2024 vor. Auch nach dem Aus der Ampelkoalition kann eine Gesetzesinitiative durch Bundestagsmitglieder eingebracht werden.

Aus dem europäischen IVF-Register wurde Dr. med. Jesper Smeenk aus Holland eingeladen, um eine Einordnung der Qualitätszahlen Deutschlands im Vergleich zu anderen europäischen Ländern zu geben.

Um die Arbeit des Netzwerkes Embryonenspende darzustellen, wurden die ärztliche Leiterin, Dr. med. Angelika Eder, MSc, und der Leiter der Geschäftsstelle des Netzwerkes zu einer Darstellung der Arbeit eingeladen.

Ein eigener Block für Embryologie wurde ebenfalls mit großer Aufmerksamkeit verfolgt. Hier ging es um künstliche Intelligenz, Spermien-Defragmentierung und In-vitro-Maturation: Wie in vielen Bereichen des täglichen Lebens steht die KI auch im Labor vor der Tür oder hat bereits Einzug gehalten. Luca ­Pagliardini stellte Möglichkeiten der KI-unterstützenden Beurteilung der Embryonalentwicklung vor, Michel de Vos, MD PhD, referierte eindrucksvoll über die „In-vitro“-Maturation von weiblichen Keimzellen und Preben Christensen, PhD, gab einen spannenden Einblick in die Welt der DNA-Fragmentierung in Spermien.

Als eher provokanter Ansatz gedacht, fand besonders der letzte Beitrag großen Zuspruch: „Boomer trifft Generation Y“. Hier sollten zwei unterschiedliche Generationen aufeinandertreffen und anhand einer Studie über Arbeitszeitwünsche bzw. Simulation eines Vorstellungsgespräches zeigen, wie sich Einsatzbereitschaft und Motivation wandeln können. Der Generationenwechsel ist herausfordernd für die klinische Versorgung in reproduktionsmedizinischen Zentren. Ein Teilnehmer der DGRM Junior Academy, Dr. med. Nikolas Tauber, präzisierte die Bedürfnisse der jungen Generation gegenüber seinem „Gegenspieler“, Prof. Dr. med. Michael Weigel. Die DGRM unterstützt mit Hospitationen, Fort-/Weiterbildungen und einer „AG Junge Repro“.

Auch das „Socializing“ kam nicht zu kurz, bot es doch Platz für den wichtigen informativen und netten kollegialen Austausch. Dieser fand während der Pausen und des schönen Gesellschaftsabends im „Ehemaligen Hauptzollamt“ mit Live-Musik statt. Zwei Bands spielten auf und beim Lokalschlager „Hamburg, meine Perle“ konnte jeder mitsingen und ­verstehen, warum diese Stadt lebenswert ist.

An dieser Stelle müssen die tragenden Gesellschaften AGRBM e.V., BRZ e.V., DGGEF e.V., DGRM e.V. und D·I·R e.V. dankend erwähnt werden, die ihren Beitrag zur Erhaltung der Vielfalt und der Weiterentwicklung unserer medizinischen Disziplin beitragen.

In direktem Anschluss an die Tagung fand – wie immer – das gut besuchte BRZ Herbsttreffen statt.

Die Tagungspräsidentin Kimberly ­Kienast, MSc und der Tagungspräsident Prof. Dr. med. Markus S. Kupka, beide Hamburg, hatten eine hochinteressante und breit gefächerte Veranstaltung ­vorbereitet. Und auch das Feedback ­deutet darauf hin, dass dies sehr gut gelungen ist. Dabei hat die Kongressorganisation von Frau Anne Becker und ihrem hochmotivierten Team großen Anteil.

Das nächste IVF-Jahrestreffen findet vom 06.–07.11.2026 in Heidelberg statt.

Korrespondenzadresse:

Dr. med. Andreas Tandler-Schneider

1. Vorsitzender

DVR e.V. Geschäftsstelle

c/o SoftconsuLt, Anne Becker

D-35041 Marburg/Lahn, Weißdornweg 17

E-Mail: geschaeftsstelle@dv-r.de

www.dv-r.de


 
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