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Praxisrelevanz
Mandorfer M et al.
Hepatitis-C-Koinfektionen

Journal für Gastroenterologische und Hepatologische Erkrankungen 2015; 13 (1): 7-12

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Die HIV/HCV- und HBV/HCV-Koinfektion sind mit einer beschleunigten Progression der Lebererkrankung bzw. einem erhöhten Risiko für das Auftreten eines HCC vergesellschaftet.
- Eine effektive HCV-Therapie führt bei beiden Koinfektionen zu einer deutlichen Reduktion von Morbidität und Mortalität.
– Bei Patienten mit HIV/HCV-Koinfektion ist neben viralen (HCV-Genotyp 3), genetischen (IL28B und PNPLA3) und metabolischen Faktoren (Insulinresistenz, Steatose, Alkohol und Vitamin-D-Defizienz) auch ein schlechter Immunstatus (niedrige CD4+-Zellzahl und niedriger CD4+-Nadir) mit einer erhöhten Leberfibroseprogression vergesellschaftet.
- Da rezente Arbeiten zeigen, dass eine effektive cART das Fortschreiten der Lebererkrankung verlangsamt, sollte auch bei einer CD4+-Zellzahl von 350–500 Zellen/ ?l eine cART initiiert werden. Ist die Initiierung einer DAA-basierten Therapie geplant, sollte bei der Wahl der cART das jeweilige Interaktionsprofil mit den DAAs berücksichtigt werden.
- Die Indikation zur Therapie der AHC bei HIV-positiven Patienten (PEG-IFN/RBV für 24 oder 48 Wochen) wird basierend auf den HCV-RNA-Werten zum Zeitpunkt der Diagnose sowie 4 und 12 Wochen nach Diagnosestellung gestellt. Der Einsatz von DAAs der zweiten Generation wird derzeit untersucht.
- Während bei HIV-positiven Patienten mit CHC ohne signifikante Leberfibrose (METAVIR F0/F1) und ohne extrahepatische Manifestation die HCV-Therapie postponiert werden kann, sollte diese bei allen anderen HIV/HCV-koinfizierten Patienten umgehend initiiert werden.
- Die Empfehlungen zur IFN-freien Therapie entsprechen denen zur HCV-Monoinfektion, wobei DDIs mit DAAs berücksichtigt werden müssen.
- Die Mehrheit der Patienten mit HBV/HCV-Koinfektion weist eine Dominanz der CHC auf, da die HBV-DNA bei Patienten mit HBV/HCV-Koinfektion häufig niedrig oder nicht detektierbar ist.
- Auch im Setting der HBV/HCV-Koinfektion ist bereits Patienten mit signifikanter Leberfibrose (ab METAVIR F2) eine hohe Behandlungspriorität zuzumessen.
 
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