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Praxisrelevanz
Berlakovich GA
Interdisziplinäres Management des hepatozellulären Karzinoms

Journal für Gastroenterologische und Hepatologische Erkrankungen 2009; 7 (3): 7-11

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Entsprechend den vorhandenen Richtlinien für die Behandlung des hepatozellulären Karzinoms erscheint die individuell festgelegte Behandlungsstrategie für jeden Patienten besonders wichtig. Kurative Therapie der 1. Wahl ist die Resektion, wenn keine Zirrhose vorliegt oder eine Zirrhose mit guter Synthese, normalem Bilirubin und Lebervenen-Druckgradient < 10 mmHg (Evidenzgrad 2). Eine prä- oder postoperative adjuvante Therapie wird nicht empfohlen (Evidenzgrad 2). Bei Zirrhose und einem HCC innerhalb der Mailand-Kriterien ist die Lebertransplantation die kurative Methode der Wahl (Evidenzgrad 2). Bei einer erwarteten Wartezeit > 6 Monate wird prätransplant ein ablatives/palliatives Verfahren empfohlen (Evidenzgrad 2). Von einer Erweiterung der Selektionskriterien wird derzeit abgeraten (Evidenzgrad 3). Die perkutane Ablation ist ein sicheres und effektives Palliativverfahren bei fehlender Resektabilität oder als Bridging für die Transplantation (Evidenzgrad 2). Für Läsionen <2cm sind PEI und RFA gleich effektiv, der Nekroseeffekt ist mit RFA besser steuerbar, für Läsionen > 2 cm ist die RFA der PEI eindeutig überlegen (Evidenzgrad 1). Die transarterielle Chemoembolisation ist das Palliativverfahren der Wahl bei Patienten mit großem und/oder multifokalem Hepatom ohne Gefäßinvasion oder extrahepatischer Manifestation (Evidenzgrad 1). Von den systemischen palliativen Therapien wird nur Sorafenib empfohlen. Die Indikation besteht bei Patienten, die keinem kurativen oder lokal ablativen/palliativen Verfahren zugänglich sind, außer bei Child-Pugh C und/oder ECOG PS > 2 (Evidenzgrad 1). Octreotid, Tamoxifen oder antiandrogene Substanzen werden nicht empfohlen (Evidenzgrad 1), ebenso wie systemische oder intraarterielle Chemotherapie (Evidenzgrad 2). Eine selektive interne Bestrahlung oder Immuntherapie sollten derzeit nur im Rahmen klinischer Studien angewendet werden. 1. Welcher Parameter ist eine Kontraindikation für eine Leberresektion? a) Aszites b) Lebervenendruck 9 mmHg c) Bilirubin 1,1 mg/dl 2. Wann besteht eine Kontraindikation für eine Lebertransplantation? a) Singulärer HCC-Herd mit einem Durchmesser von 4,8 cm b) Tumorthrombose des rechten Pfortaderastes c) Thrombopenie (< 50.000) 3. Wann besteht eine Kontraindikation zur Verabreichung von Sorafenib? a) Zirrhose im Stadium Child-Pugh C b) Multizentrischer Tumor c) Patient im Stadium BCLC-C
 
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