Altinbas M, Colak D |
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Entwicklungen in der systemischen Therapie des Magenkarzinoms in den vergangenen 30 Jahren Journal für Gastroenterologische und Hepatologische Erkrankungen 2011; 9 (3): 18-29 Volltext (PDF) Summary Praxisrelevanz Fragen zum Artikel Die Therapie von lokoregionär begrenzten Adenokarzinomen des Magens und des gastroösophagealen Übergangs ist eine interdisziplinäre Aufgabe. Vor jeder Therapieentscheidung muss ein erweitertes Staging erfolgen, das den endosonographischen Ultraschall (EUS) und die Laparoskopie einschließt. Patienten mit lokal fortgeschrittenen Magentumoren (Stadium II und III) sollten immer in einem onkologischen Zentrum vorgestellt werden. Bei lokal fortgeschrittenen Tumoren (uT3/T4) sollte zusätzlich eine Laparoskopie erfolgen, um bildgebend nicht darstellbare Peritonealkarzinosen/kleine Lebermetastasen auszuschließen. Ab endosonographisch als uT2 definierten Tumoren gilt eine prä- und postoperative (perioperative) Chemotherapie als Behandlungsmaßnahme der Wahl. Wenn die Patienten präoperativ keine Chemotherapie bekommen haben, gibt man ab pT3-Tumoren eine adjuvante Chemo-Radiotherapie (NCCN-Guidelines). Für eine präoperative Chemo-Radiotherapie besteht derzeit kein Anhalt. Bei onkologisch-chirurgisch inadäquater Resektion und keiner R0-Resektion ist eine postoperative Chemo-Strahlentherapie eine sinnvolle Therapiemaßnahme. Die Prognose lokal fortgeschrittener Magenkarzinome ist immer noch ungünstig, eine multimodale Behandlungsstrategie (unter anderem Systemtherapie mit neuen Substanzen) kann sie jedoch günstig beeinflussen. Die Behandlungsoptionen sollen hierbei ausgeschöpft werden. |