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Praxisrelevanz
Frieling T
GERD: Langzeitnebenwirkungen einer lebenslangen Einnahme von Protonenpumpenhemmern

Journal für Gastroenterologische und Hepatologische Erkrankungen 2011; 9 (4): 7-13

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PPI werden zu häufig bzw. zu hoch dosiert und unter falschen Indikationen verschrieben.
Die Datenlage zum Zusammenhang zwischen der Einnahme von PPI und Osteoporose (Frakturen) ist nicht sicher und somit die klinische Relevanz unklar.
Es besteht eine mögliche Interaktion mit Clopidogrel durch den gemeinsamen Abbauweg Cytochrom P450 (CYP2C19), jedoch nur mit geringer klinischer Relevanz, eventuell ist eine zeitversetzte Gabe von 12–15 h von Clopidogrel und PPI erforderlich.
Es besteht ein moderates bis deutliches Risiko für
- Gastrointestinale Infektionen (bakterielle Dünndarmfehlbesiedlung, bakterielle Diarrhöen, Salmonellen, Campylobacter, Clostridium difficile, Parasiten [Giardia lamblia])
- Leberzirrhose (spontane bakterielle Peritonitis, hepatorenales Syndrom)
- Pneumonien
Es gibt keine Hinweise für ein erhöhtes Risiko für das Auftreten einer atrophischen Gastritis bzw. für eine Tumorentwicklung (NET, Magenkarzinom, kolorektales Karzinom) und PPI-Einnahme beim Menschen, somit auch keine klinische Relevanz.
Es findet sich eine marginale Beeinflussung der Resorption von Vitamin B12, Vitamin C und Eisen unter der Einnahme von PPI, aber keine klinische Relevanz.
Es besteht ein nachgewiesener Effekt der Säurehemmung auf den Abbau und die Aufnahme von Allergenen, eine Beziehung zwischen PPI und eosinophiler Ösophagitis bzw. Nahrungsallergien ist unklar.

 
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