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De Geyter Ch  
Therapeutische Strategien bei relativer hypergonadotroper Ovarialinsuffizienz

Journal für Fertilität und Reproduktion 2003; 13 (2) (Ausgabe für Schweiz): 7-14
Journal für Fertilität und Reproduktion 2003; 13 (2) (Ausgabe für Österreich): 7-14

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Abb. 1: Konzeption - FSH-Konzentration Abb. 2A-B: FSH-Konzentration - Alter - Ovarialfollikel Abb. 3: FSH-Konzentration - Schwangerschaft - Fehlgeburt



Keywords: Fertilitäthypergonadotrope Ovarialinsuffizienzovarielle StimulationTherapie

Die Stimulation der Ovarien mit Gonadotropinen trägt wesentlich zur heutigen Effektivität einer Sterilitätsbehandlung bei und ist ein integraler Bestandteil sämtlicher Formen der assistierten Fertilisation. Ein ungenügendes Ansprechen auf die Stimulationsbehandlung stellt derzeit die häufigste Ursache für ein Versagen der assistierten Reproduktionsmedizin dar. Der Anteil der Patientinnen mit dieser Problematik wird angesichts der soziodemographischen Entwicklung zur späteren Schwangerschaft in den nächsten Jahren noch zunehmen. Die Bestimmung der FSH-Konzentration und die Zählung der sonographisch sichtbaren und bereitstehenden Ovarialfollikel ermöglichen dem Arzt, im Vorfeld einer Therapie zumindest einen Teil jener Patientinnen zu identifizieren, welche ungenügend auf eine herkömmliche Gonadotropindosierung reagieren werden. Eine Erhöhung der basalen FSH-Konzentration geht mit einer verminderten Anzahl sonographisch sichtbarer Ovarialfollikel einher und kann nur bei einer Östradiolkonzentration unter 300 pmol/l interpretiert werden. Wir schlagen als Benennung dieser endokrinen Anomalie folgende Terminologie vor: "relative hypergonadotrope Ovarialinsuffizienz". Aktuelle Erkenntnisse haben gezeigt, daß diese Entität zusätzlich mit einer erhöhten embryonalen Aneuploidierate (Trisomie 21) sowie mit einer erhöhten Abortrate einhergeht. Zwei Strategien stehen für die Unterstützung der ärztlich assistierten Fertilisation zur Verfügung: 1. die Sensibilisierung der Ovarien mit rekombinantem Wachstumshormon oder exogenem Östrogen; 2. die Verbesserung der Stimulation durch den Einsatz einer höheren Gonadotropindosierung sowie die Umstellung des langen Protokolles basierend auf einem GnRH-Agonisten auf das sogenannte Lübecker Protokoll basierend auf einem GnRH-Antagonisten. Insgesamt plädieren wir für die Verbesserung der Sterilitätsdiagnostik sowie für die Individualisierung der Therapie in der Reproduktionsmedizin.
 
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