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Ziller V et al.  
Möglichkeiten und Grenzen des Einsatzes von Raloxifen in Prävention und Therapie der postmenopausalen Osteoporose

Journal für Menopause 2004; 11 (1) (Ausgabe für Deutschland): 30-35

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Abb. 1: Raloxifen - LWS-Knochendichte Abb. 2: Raloxifen - Wirbelkörperfrakturen Abb. 3: Raloxifen - Kardiovaskuläre Ereignisse Abb. 4: Raloxifen - Mammakarzinom Abb. 5: Raloxifen - Endometrium Abb. 6: Raloxifen - Thromboembolie



Keywords: MenopauseOsteoporosePräventionRaloxifenTherapie

Die Osteoporose zählt heute mit ca. 4–6 Millionen betroffenen Patienten zu einer der bedeutendsten Volkskrankheiten in Deutschland. Etwa 30 % der Patienten werden nach einer osteoporosebedingten Fraktur hilfsbedürftig, ca. 20 % pflegebedürftig, und ca. 15–20 % der Patienten versterben im ersten postoperativen Jahr nach einer Schenkelhalsfraktur. Die osteoporosebedingte Fraktur führt somit zu einer massiven Einschränkung der Lebensqualität sowie der Lebenserwartung. Bei Frauen bedingt der physiologische Abfall des Estradiolspiegels im Rahmen der Menopause ca. 80–90 % der Osteoporose (Typ-I- bzw. postmenopausale Osteoporose). Daneben gibt es noch eine Reihe von Erkrankungen sowie Medikamente, welche ebenfalls einen deletären Einfluß auf den Knochenstoffwechsel und die Knochenmasse ausüben. Nicht zuletzt aus diesem Grund stellt die Prävention der Volkskrankheit Osteoporose eine gesundheitspolitische Herausforderung höchster Priorität dar. Bei Raloxifen handelt es sich um das erste, seit 1998 für die Prävention und Therapie der postmenopausalen Osteoporose zugelassene Präparat aus der Gruppe der SERMs. Unter Raloxifen kommt es hierbei zu erwünschten positiven Wirkungen auf den Knochen- und Fettstoffwechsel, ohne jedoch einen negativen Effekt auf die Brustdrüse und das Endometrium auszuüben. Als Kontraindikation zu beachten sind bestehende oder in der Vorgeschichte aufgetretene Thromboembolien, da unter der Therapie vermehrt thromboembolische Ereignisse aufgetreten sind, und zwar in einer Größenordnung, wie sie auch unter einer Therapie mit weiblichen Sexualhormonen (HRT) beschrieben wurde. Am Knochen findet eine Umkehrung eines progredienten Knochenmasseverlustes durch eine Hemmung der osteoklastischen Aktivität statt. Hierbei kommt es zu einer Zunahme der Knochendichte und zu einer signifikanten Senkung des Risikos für das Auftreten klinisch auffälliger Frakturen von 68 % bereits im ersten Jahr der Therapie. Nach einer Therapiedauer von 3 Jahren zeigte sich im Rahmen der Auswertung der Röntgenbilder der Teilnehmerinnen der MOREStudie (Multiple Outcomes of Raloxifene Evaluation) bei Frauen mit Osteoporose eine signifikante Reduktion des Risikos für das Auftreten der ersten morphometrisch nachweisbaren Fraktur von 55 %. Dieser Effekt hielt auch im vierten Jahr der Behandlung an. Aufgrund der oben aufgeführten Studienergebnisse, wurde im Rahmen der evidenzbasierten Leitlinien des Dachverbands Osteologie (DVO) Raloxifen, äquivalent zu den Aminobisphosphonaten, mit der A-Klassifizierung als Mittel der ersten Wahl bei der Therapie der postmenopausalen Osteoporose eingestuft. Als häufigste Nebenwirkungen wurden eine erhöhte Rate von Hitzewallungen und Wadenkrämpfen unter der Therapie beobachtet. Zusammenfassend zeigt sich ein positives Nutzen-Risiko-Verhältnis, so daß mit Raloxifen ein effektives Mittel zur Prävention und Therapie der postmenopausalen Osteoporose zur Verfügung steht, wobei besonders durch die Reduktion der Inzidenz des rezeptorpositiven Mammakarzinoms sowie möglicherweise auch durch die protektiven Wirkungen am kardiovaskulären System für die Patientin wichtige Zusatznutzen bestehen.
 
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