Pirker W, Brücke T | ||||||||||
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SPECT in der Diagnostik von Parkinson-Syndromen Journal für Neurologie, Neurochirurgie und Psychiatrie 2004; 5 (2): 9-20 Volltext (PDF) Summary Abbildungen
Keywords: atypische Parkinson-Erkrankung, Bewegungsstörung, Diagnostik, dopaminerge Degeneration, Dopamintransporter, Morbus Parkinson, Neurologie, PET, SPECT Nur die Hälfte der Patienten mit einem in der Allgemeinpraxis diagnostizierten Morbus Parkinson erfüllt in der neurologischen Untersuchung tatsächlich die klinisch-diagnostischen Kriterien der Erkrankung. Post-mortem-Untersuchungen haben gezeigt, daß die Treffsicherheit für die klinische Diagnose eines M. Parkinson selbst in spezialisierten Zentren und unter Einhaltung strikter Kriterien bei maximal 90 % liegen dürfte. Der Essentielle Tremor und andere Tremorsyndrome, medikamenteninduzierte Parkinson-Syndrome, vaskuläre Parkinson-Syndrome, Parkinson-Syndrome im Rahmen von Demenzerkrankungen und atypische Parkinson-Erkrankungen degenerativer Ätiologie wie die Multisystematrophie führen am häufigsten zu Fehldiagnosen. SPECT-Untersuchungen mit Dopamintransporter-Liganden wie [123 I] beta-CIT erlauben bereits im Frühstadium eine zuverlässige Dokumentation der dopaminergen Degeneration beim M. Parkinson und atypischen Parkinson-Erkrankungen. Damit ist eine zuverlässige Abgrenzung dieser Erkrankungen von nichtdegenerativen Parkinson- und Tremorsyndromen möglich. Die Dopamintransporter-SPECT erlaubt darüber hinaus eine Differenzierung der Demenz mit Lewy-Körperchen von der Alzheimer-Demenz. SPECT-Untersuchungen postsynaptischer Dopamin-D2-Rezeptoren mit [123 I]IBZM können zur Differentialdiagnose zwischen M. Parkinson und Multisystematrophie bzw. der Progressiven Supranukleären Paralyse beitragen. In der folgenden Übersicht werden typische SPECT-Befunde bei Parkinson-Syndromen und klinische Indikationen für SPECT-Untersuchungen bei diesen Störungen dargestellt. |