Krause und Pachernegg
Verlag für Medizin und Wirtschaft
Mobile Version
A-  |   A  |   A+
Werbung
 
Bärentraubenblatt
Bärentraubenblatt

Vollbildansicht

Wirkungen:
harndesinfizierend

Indikationen:
Harnwegsinfekte

Inhaltsstoffe:
Gerbstoffe
Phenolglukoside

Lateinische Bezeichnung(en):
Arctostaphylos uva-ursi (L.)

Stammpflanze:
Arctostaphylos uva-ursi (L.) Sprengel (Ericaceae)

Inhaltsstoffe:
Phenolglukoside: 6-15 % Hydrochinonderivate, als Hauptkomponente das Hydrochinonmonoglukosid Arbutin, in wechselnden, meist geringen Mengen Methylarbutin und freies Hydrochinon.
Gerbstoffe: 10-15 %, hauptsächlich Gallotannine.
Weitere Inhaltsstoffe: Iridoidglukoside (Monotropein), Flavonoide, Triterpene.

Verwendeter Pflanzenteil:
Laubblätter (Folium Uvae-ursi).

Offizinell:
Uvae ursi folium: mind. 8,0 % Hydrochinon-Derivate, berechnet als Arbutin.
Species urologicae: 30 Teile Birkenblatt, je 35 Teile Bärentraubenblatt und Bruchkraut.

Therapeutisch relevante Wirkungen:
Harndesinfizierende Wirkung: Die genuin in der Droge vorliegenden Hydrochinonglykoside besitzen keine harndesinfizierende Wirkung. Arbutin wird nach oraler Zufuhr vermutlich nur zu einem geringen Teil resorbiert; es wird intestinal zu Hydrochinon und Glukose hydrolysiert. Nach der Resorption erfolgt die Entgiftung durch die Bindung an Glucuron- und Schwefelsäure und die Ausscheidung mit dem Harn. Weder Glukuronid noch Schwefelsäureester des Hydrochinons haben antibakterielle Eigenschaften. Alkalisch reagierender Harn führt zu partieller Verseifung der Konjugate, erst das unmittelbar gebildete Hydrochinon wirkt antibakteriell.
Das "antibiotische" Wirkungsspektrum des Hydrochinons erstreckt sich auf zahlreiche Stämme der Gattungen Citrobacter, Enterobacter, Escherichia, Klebsiella, Proteus, Pseudomonas und Staphylococcus. Die für die Wirksamkeit des Arbutins notwendige Alkalität des Harns läßt sich durch pflanzliche Kost - bestehend aus Milch, Gemüse, besonders Tomaten, Früchten, Kartoffeln, Fruchtsäften - oder durch die Gabe von 6-8 g Natriumhydrogencarbonat/Tag erreichen. Die maximale antibakterielle Wirkung wird etwa 3-4 Stunden nach Gabe des Tees erreicht.
Die diuretische Wirkung konnte im Tierversuch nachgewiesen werden.

Unerwünschte Wirkungen:
Der hohe Gerbstoffgehalt kann bei Magenempfindlichkeit und bei Kindern Übelkeit und Erbrechen auslösen. Die Zubereitung als Kaltauszug ist in diesen Fällen vorzuziehen.
Unerwünschte Wirkungen:
Die Applikation großer Mengen Bärentraubenblätter oder -zubereitungen über lange Zeit kann zu hämolytischer Anämie, Kachexie, Leberverfettung und Depigmentierung der Haare führen. Die in vitro bei hohen Konzentrationen an Hydrochinon festgestellten mutagenen Effekte konnten bei therapeutischen Dosen von Drogenauszügen nicht beobachtet werden, es besteht kein Risiko für eine mögliche Kanzerogenität beim Menschen.

Wechselwirkungen:
Bärentraubenblätter sollen nicht zusammen mit harnansäuernden Mitteln gegeben werden.

Indikationen:
Wissenschaftlich belegt:
Als Harndesinfiziens bei leichteren entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege und der Blase; als Adjuvans bei Blasen- und Nierenbeckenkatarrhen.

Empfohlene Dosierung:
Mittlere Tagesdosis: 10 g Droge, Zubereitungen entsprechend 400-700 mg Arbutin.

 
copyright © 2000–2023 Krause & Pachernegg GmbH | Sitemap | Datenschutz | Impressum
 
Werbung