Krause und Pachernegg
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Ringelblume
Ringelblume

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Wirkungen:
antiphlogistisch
granulationsfördernd
wundheilungs-fördernd

Indikationen:
Entzündungen im Mund u. Rachen
Wundheilung

Inhaltsstoffe:
Saponine
Triterpene

Lateinische Bezeichnung(en):
Calendula officinalis L.

Stammpflanze:
Calendula officinalis L. (Asteraceae)

Inhaltsstoffe:
Triterpensaponine: 2-10 %.
Triterpenalkohole: Gemisch überwiegend acylierter pentazyklischer Mono-, Di- und Trihydroxytriterpene (Faradiol, Amyrin, Taraxasterol, Calenduladiol u. a.).
Sterole: 0,06-0,08 %.
Flavonoide: 0,3-0,8 %, vorwiegend Isorhamnetin und Quercetin als Aglyka.
Weitere Inhaltsstoffe: Carotinoide (überwiegend Lutein und Zeaxanthin), ätherisches Öl (ca. 0,2 %; Hauptbestandteil alpha-Cadinol), Polysaccharide (ca. 14 % wasserlösliche, saure, verzweigtkettige Heteroglykane).

Verwendeter Pflanzenteil:
Randblüten der voll entfalteten Blütenköpfchen gefüllter Zuchtformen (Calendulae flos).

Offizinell:
Calendulae flos: mind. 0,40 % Flavonoide.

Therapeutisch relevante Wirkungen:
Antiphlogistische Wirkung: Mit Ethanol extrahierte Stoffe hemmen das Carrageeninödem der Rattenpfote. Ein aus Calendulatinktur gewonnenes Extrakt vermindert nach i.p. Applikation von 0,45 mg/kg KG die hyperämisierende Wirkung von Thufylnicotinat in ähnlicher Weise wie 5 mg/kg KG Phenylbutazon. Beim Crotonöltest am Mäuseohr beträgt die Ödemhemmung bei einer Dosierung von 1200 µg (entsprechend 28,6 mg Droge) 70 %. Diese Wirkung beruht in erster Linie auf dem Gehalt an Faradiolestern. Freies Faradiol ist wirkungsäquivalent zu Indometacin.
Wundheilende Wirkung: Eine Salbe mit 5 % Calendulaextrakt förderte im Tierversuch die physiologische Regeneration und Epithelisierung von Wunden. Ringelblumensalbe bewirkt eine Steigerung der Phagozytoseaktivität, Differenzierung der Makrophagen und eine Verstärkung der Fibrinbildung (rascherer Wundverschluß und gute Granulatbildung). Außerdem sollen Calendulaextrakte das zelluläre Hydratationsgleichgewicht der Haut verbessern, Granulation und Epithelisierung fördern, die Zellneubildung stimulieren sowie Blutzirkulation und Hauttonus verbessern. Bei infizierten Wunden war Calendula-Salbe anderen Therapien überlegen. Calendula-Gel erwies sich als wirksam und gut verträglich bei Verbrennungen ersten und zweiten Grades.

Weitere Wirkungen:
Antimikrobielle Wirkung: Sowohl das ätherische Öl (besonders die darin enthaltenen Terpenalkohole und -laktone) als auch die Flavone hemmen das Wachstum zahlreicher Bakterien. Die sauerstoffhaltigen Terpenalkohole und Terpenlaktone zeigen trichomonacide Wirkung noch in einer Verdünnung von 1:1.500.000.
Immunstimulation: Polysaccharidfraktionen aus Ringelblume wirken in vitro immunstimulierend.
Antitumorale Eigenschaften: Tumorhemmende und cytotoxische Wirkungen konnten im Tierversuch nachgewiesen werden.
Wirkung auf Herz/Kreislauf und ZNS: Die im Tierversuch beobachtete hypotensive bzw. sedative Wirkung muß aufgrund mangelhafter Publikation der experimenteller Daten kritisch bewertet werden.

Unerwünschte Wirkungen:
Eventuelle Kreuzallergien mit anderen Korbblütlern sind nicht auszuschließen, jedoch bisher nicht bekannt.

Indikationen:
Wissenschaftlich belegt:
Förderung der Wundheilung, auch bei schlechter Heilungstendenz; entzündliche Veränderungen der Mund- und Rachenschleimhaut;

Empfohlene Dosierung:
Aufguß: etwa 1-2 g Droge auf ca. 150 ml Wasser.
In Salben entsprechend 2-5 g Droge in 100 g.

 
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