Anton JV, Winkler PA |
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Dekompressive Kraniektomie in der Neurotraumatologie Journal für Neurologie, Neurochirurgie und Psychiatrie 2015; 16 (3): 103-110 Volltext (PDF) Summary Praxisrelevanz Nach schwerem Schädel-Hirn-Trauma senkt die dekompressive Kraniektomie den intrazerebralen Druck (ICP) und verbessert den zerebralen Perfusionsdruck (CPP) [18]. Die Indikation zur dekompressiven Kraniektomie besteht in der Notfallsituation bei schwerer Primärschädigung des Gehirns durch traumatische Massenläsionen sowie als Zweitlinientherapie zur Verhinderung der Sekundärschädigung des Gehirns durch konservativ nicht beherrschbare intrakranielle Hypertension [21]. In der einzigen prospektiv randomisierten Studie in der pädiatrischen Patientenpopulation bei schwerem Schädel- Hirn-Trauma erzielt die frühe dekompressive Kraniektomie (bilaterale Hemikraniektomie) nach 6 Monaten die besseren funktionellen Ergebnisse als die medikamentöse Therapie [64]. In der prospektiv randomisierten DECRA-Studie fanden sich in der adulten Population bei schwerem diffusem Schädel-Hirn-Trauma nach dekompressiver Kraniektomie (bifrontale Kraniektomie) bei gleicher Mortalität nach 6 Monaten schlechtere funktionelle Ergebnisse im Vergleich zur medikamentösen Therapie [67]. Bei einer dekompressiven Kraniektomie ist nicht von einem simplen chirurgischen Eingriff zur Entfernung des Knochendeckels, sondern von einer komplexen neurochirurgischen Operation auszugehen, die mit einer hohen chirurgischen Morbidität behaftet ist [88]. Die Ergebnisse der noch nicht abgeschlossenen prospektiv randomisierten RESCUEicp-Studie werden helfen, die Wertigkeit der dekompressiven Kraniektomie neu zu definieren [83]. |