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Praxisrelevanz
Rabe T et al.
Einfluss von hormonellen Kontrazeptiva auf das Größenwachstum und den Knochenbau von 12-14-jährigen Mädchen: Stellungnahme der DGGEF

Journal für Reproduktionsmedizin und Endokrinologie - Journal of Reproductive Medicine and Endocrinology 2009; 6 (5): 204-213

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- Bei Jugendlichen ist nach der Etablierung des menstruellen Zyklus durch die Einnahme einer Pille nicht mit einer nachteiligen Wirkung auf das Größenwachstum zu rechnen. – Ob durch die Einnahme der Pille bei Jugendlichen die maximale „Peak-Bone- Mass“ eines Kontrollkollektivs ohne Pille erreicht wird, muss weiter untersucht werden. Hierbei sind insbesondere die Lebensumstände (z. B. bekannte genetische Disposition, Ernährungszustände) zu berücksichtigen. – Der möglicherweise geringe negative Effekt der Pille bei Jugendlichen auf die „Peak-Bone-Mass“ muss im Rahmen der üblichen Risiko-Nutzen-Analyse bewertet werden. Hierbei stehen der Vorteil einer sicheren Kontrazeption sowie zahlreiche positive Zusatzeffekte der Pille (u. a. Abnahme der Dysmenorrhö, Abnahme der Acne vulgaris, Normalisierung des Zyklus, Abnahme des prämenstruellen Syndroms, geringeres Risiko für Entzündungen im kleinen Becken, Abnahme des Risikos für das Endometrium- und Ovarialkarzinom, Abnahme der Inzidenz von Ovarialzysten) im Vordergrund. Hierbei überwiegt eindeutig der Nutzen der Pille, zumal nicht bewiesen ist, wie die „Peak-Bone- Mass“ durch die unterschiedlichen Kontrazeptiva beeinflusst wird und wenn dies der Fall sein sollte, ob diese geringere „Peak-Bone-Mass“ mit einem erhöhten Frakturrisiko in Zusammenhang steht. – Die Anwendung von Depotgestagenen (z. B. Dreimonatsspritze bei Jugendlichen) wird nicht empfohlen, da möglicherweise die Knochendichte und das Frakturrisiko beeinflusst werden könnten. – Weiterhin ist bei jungen Sportlerinnen eine gesunde Ernährung für den regelrechten Knochenaufbau wichtig. – Es sei weiterhin darauf hingewiesen, dass durch Untergewicht und Trainingsleistung eine Amenorrhö auftreten kann, die sich aufgrund des Östrogenmangels ungünstig auf den Knochen auswirkt. Bei diesen Patientinnen wirkt sich die Pilleneinnahme günstig im Hinblick auf die Ausbildung einer Osteopenie bzw. einer Osteoporose aus.
 
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