Kiefer I et al. |
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Phytosterine und ihre Bedeutung in der Prävention Journal für Kardiologie - Austrian Journal of Cardiology 2002; 9 (3): 96-101 Volltext (PDF) Summary Keywords: Cholesterin, Ernährungsmedizin, Kardiologie, Phytostanole, Phytosterine, Prävention In der Behandlung eines Großteils der Fettstoffwechselstörungen spielt die Ernährungstherapie neben medikamentöser Behandlung und Lebensstiländerung eine wichtige Rolle. Functional Foods können diätetische Maßnahmen unterstützen. Eine neue Entwicklung auf diesem Sektor stellen Margarinen und andere Produkte auf Fettbasis, angereichert mit Phytosterinen, dar, mit dem Ziel, die Cholesterinverfügbarkeit traditioneller Lebensmittel zu verringern. Phytosterine und -stanole sind sekundäre Pflanzenstoffe und ähneln chemisch dem Cholesterin. Sie können durch kompetitive Hemmung der Cholesterinaufnahme im Darm den Cholesterinspiegel senken. Das National Cholesterol Education Program Expert Panel (NCEP) empfiehlt die Verwendung von Stanolen/Sterinen zur Senkung des LDL-Cholesterinspiegels. Am wirksamsten sind Dosen im Bereich von ca. 2 g/d. Aus klinischen Studien geht hervor, daß der Gesamt- und der LDL-Cholesterinspiegel durch den Einsatz von Phytosterinen um 7-20 % gesenkt werden können. Auf den HDL-Cholesterin- und Triglyzeridspiegel haben sie nur geringen Einfluß. Die Plasmaspiegel fettlöslicher (Pro-)Vitamine, mit Ausnahme jener des alpha- und beta-Karotins und des Lykopins, werden nicht wesentlich beeinträchtigt. Derzeit konzentrieren sich die Empfehlungen ausschließlich auf Erwachsene mit Hypercholesterinämie zur Senkung des Gesamt- und LDL-Cholesterins und auf den Einsatz der Stanole/Sterine in der Sekundärprävention nach einem atherosklerotischen Event. Es gibt keine Hinweise, daß der Verzehr phytosterinangereicherter Lebensmittel gesundheitliche Schäden hervorrufen kann. Ergebnisse aus Langzeituntersuchungen müssen jedoch noch abgewartet werden. |