Rumpold H et al. | ||
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Endokrinologie der Benignen Prostatahyperplasie Journal für Urologie und Urogynäkologie 2002; 9 (1) (Ausgabe für Schweiz): 16-24 Journal für Urologie und Urogynäkologie 2002; 9 (1) (Ausgabe für Österreich): 20-32 Volltext (PDF) Summary Abbildungen
Keywords: Endokrinologie, Prostatahyperplasie, Urologie Die Prostata ist ein endokrines Zielorgan, für dessen Entwicklung, Funktion und Wachstum Androgene unabdingbar sind. Sie atrophiert nach Kastration und erreicht nach Androgensubstitution wieder ihre normale Funktion. Paradoxerweise entwickeln sich benigne Prostatahyperplasie (BPH) und benigne Prostatavergrößerung (BPE) in einem Lebensabschnitt, der durch einen langsamen Abfall der Serumandrogene gekennzeichnet ist, sodaß neben Androgenen weitere Wachstumsregulatoren an deren Entstehung mitbeteiligt sein müssen. Die Pathogenese von BPH/BPE wird heute als ein multifaktorielles Geschehen verstanden, an der (i) endokrine Faktoren wie Steroid- und Proteinhormone, (ii) lokale Faktoren, die auto-/parakrin zwischen Epithel und Stromazellen wirken (z. B. Insulin-like growth factor IGF, Fibroblastenwachstumsfaktor FGF, der epidermale Wachstumsfaktor EGF) und schließlich (iii) luminale Faktoren wie Zink, Kallikreine und Prostaglandine, die zwar primär für die Fertilität wichtig sind, sekundär aber zu einer Wachstumsproliferation der alternden Prostata führen, beteiligt sind. Daneben spielen auch genetische und exogene Faktoren (z. B. Ernährung) eine Rolle. BPH und BPE zählen zu den häufigsten Erkrankungen des alternden Mannes und haben deshalb große sozioökonomische Relevanz. Genaues Verständnis der Pathogenese ist Voraussetzung für die Entwicklung effizienter medikamentöser und, vielleicht in Zukunft, präventiver Strategien. |