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Zeller M  
Vergleich der Wirksamkeit von Physiotherapie, apparativem Kontinenztraining und Ganzkörpervibration zur Behandlung der Inkontinenz nach radikaler Prostatektomie

Journal für Urologie und Urogynäkologie 2012; 19 (2) (Ausgabe für Österreich): 8-15
Journal für Urologie und Urogynäkologie 2012; 19 (2) (Ausgabe für Schweiz): 9-17

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Abb. 1: Biofeedback-Elektrotherapie-Trainingsgerät Abb. 2: Trainingsgerät Myo 420® Abb. 3: Ganzkörper-Vibrationsgerät Abb. 4: IPSS Abb. 5: IPSS - Lebensqualität Abb. 6: Pad-Test Abb. 7: Harnflussrate Zum letzten Bild



Keywords: BeckenbodentrainingBiofeedbackGanzkörpervibrationInkontinenzPhysiotherapieProstatektomieUrologie

Trotz Verbesserung der Neuroprotektion bei radikaler Prostatektomie kommt es dennoch häufig zu subjektiv belastenden Störungen der (Früh-) Kontinenz. Als kausale Therapie in der Hand des qualifizierten Therapeuten anerkannt ist die qualifizierte Physiotherapie. In einer offenen, randomisierten, kontrollierten Studie wurde die Effizienz einer standardisierten Rehabilitationsbehandlung mit physiotherapeutischem Kontinenztraining bei einer Kontrollgruppe (n = 25) mit einem zusätzlichen apparativen Training (Myo 420®; kombinierte Elektrostimulation und apparatives Biofeedback) (n = 25) und mit Ganzkörpervibration (FitVibe medical®) (n = 25) verglichen. Prä- und posttherapeutisch ausgewertet wurden IPSS, IPSS-LQ, Pad-Test, Beckenbodenspannung, maximale Harnflussrate, Miktionsvolumen, Serumtestosteron und Blutzuckerspiegel. Innerhalb der Behandlungsdauer von 3–4 Wochen kam es in allen 3 Gruppen zu einer statistisch signifikanten Verbesserung von IPSS und IPSS-LQ. Für die Gruppe mit Ganzkörpervibration waren die Ergebnisse für die Reduktion des Urinverlustes (Pad-Test) sowie für die Zunahme des Miktionsvolumens und der maximalen Harnflussrate statistisch signifikant. Während sich für die isolierte Physiotherapie innerhalb der kurzen Behandlungsdauer lediglich ein Trend für die Verbesserung der Beckenbodenkraft nachweisen ließ, war der Unterschied für beide apparative Behandlungsgruppen statistisch signifikant. Dadurch wird deutlich, dass für eine kontinuierliche Verbesserung der Kontinenz und einen nachhaltigen Therapieerfolg die konsequente Fortsetzung des Trainings auch unter häuslichen Bedingungen entscheidend ist. Unter kontrollierten Bedingungen konnten die Wirksamkeit, Akzeptanz und Verträglichkeit eines standardisierten Kontinenztrainings unter den Bedingungen einer stationären urologischen Rehabilitation bestätigt werden. Eine weitere Effizienzsteigerung kann durch den zusätzlichen Einsatz einer kombinierten Elektro- und mehrkanaligen Biofeedbackbehandlung oder einer Ganzkörpervibration erreicht werden. Aufgrund der unterschiedlichen kausalen therapeutischen Ansätze und Wirkungen sollte der Frage einer weiteren Therapieoptimierung durch die Kombination aller 3 Behandlungskomponenten im Rahmen einer kontrollierten Studie nachgegangen werden.
 
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