Skrabal F |
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Therapieresistente Hypertonie: Ursachen und pharmakologische und nichtpharmakologische Therapie Journal für Hypertonie - Austrian Journal of Hypertension 2015; 19 (2): 44-50 Volltext (PDF) Summary Praxisrelevanz Keywords: Mediahypertrophie, Medikamentenkombination, resistente Hypertonie, reversibles Phänomen, Salzkonsum, Übergewicht Die Therapieresistenz des primären Hochdrucks hat mehrere Ursachen: Sie ist in erster Linie eine Folge der Mediahypertrophie, ausgelöst durch jahrelang schlecht eingestellte Hypertonie. Bei konsequenter Hochdruckbehandlung mit sinnvollen Medikamentenkombinationen kann sich die Mediahypertrophie genauso zurückbilden wie die Linksventrikelhypertrophie. Weitere Ursachen für echte Therapieresistenz sind eine zu hohe Kochsalzzufuhr und Non-Compliance bei der Gewichtsreduktion. Sinnvolle Medikamentenkombinationen ergeben sich durch die Einhaltung der ABCD-Regel. Diese sollten einen ACEI oder ARB gemeinsam mit einem Saluretikum, weiters einen Betablocker kombiniert mit einem Kalziumantagonisten beinhalten. Bei fortgesetzter Therapieresistenz kann das Thiazid durch ein retardiertes Schleifendiuretikum ersetzt werden. Wird die tägliche Kochsalzzufuhr auf 5 g Natriumchlrorid reduziert (dies entspricht einem 24-h-Natrium von 65 mmol Natrium oder einem Nüchtern-Harnnatrium/Kreatinin-Quotienten < 40 mmol/g Kreatinin), werden weitere Zusatzoptionen wie Alphablocker, zentrale Sympathikolytika oder Hydralazin gar nicht mehr notwendig werden, wobei diese Medikamente in dieser Reihenfolge natürlich als Zusatzoptionen zur Verfügung stehen. Die Therapieadhärenz bei diesen Mehrfachkombinationen kann durch entsprechende Aufklärung, dass die Tablettenzahl bei Compliance von Woche zu Woche oder von Monat zu Monat reduziert werden kann, deutlich verbessert werden. |