Seifert B et al. |
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Die Vitrifikation von Eizellen, Vorkernstadien und Blastozysten verbessert die kumulative Schwangerschaftsrate pro Punktion im Rahmen eines IVF-Programms Journal für Reproduktionsmedizin und Endokrinologie - Journal of Reproductive Medicine and Endocrinology 2016; 13 (1): 6-12 Volltext (PDF) Summary Praxisrelevanz Keywords: Blastozyste, Eizelle, ICSI, IVF, Vitrifikation, Vorkernstadium Die Kryokonservierung von Eizellen (MII), Vorkernstadien (PN) und Blastozysten ist als integrierter Bestandteil eines erfolgreichen IVF-Programms anzusehen. Für die einzelnen Entwicklungsstadien gibt es seit Jahren eine Vielzahl von etablierten Indikationen. Die Kryokonservierung durch Vitrifikation stellt eine Weiterentwicklung gegenüber dem Slow-freezing-Protokoll dar, da die Ergebnisse der Vitrifikationszyklen auch im Vergleich zu Stimulationszyklen besser sind. Die Umstellung erfordert verfahrenstechnischen Aufwand. Die retrospektive Zentrumsstudie erfasst einen Zeitraum von Januar 2012 bis Mai 2014 mit 356 Patientinnen und insgesamt 312 Kryoembryotransfers (FET). Aus Patientinnensicht spielt die kumulative Schwangerschaftsrate pro Punktion durch mehrere Kryozyklen eine große Rolle. Für die Gesamtheit aller Behandlungsfälle mit Vitrifikation konnte die Schwangerschaftsrate vom ersten Kryozyklus mit 64,2 % bis zum vierten Zyklus auf 71,1 % gesteigert werden. Nach Vitrifikation von Eizellen aus 25 Punktionen betrug die klinische Schwangerschaftsrate pro Vitrifikation 48,0 %. In der Gruppe mit Vorkernstadien konnten 48,2 % (n = 141 Punktionen) fortbestehende Schwangerschaften erreicht werden. Die höchste Rate wurde nach dem Auftauen von Blastozysten mit 72,3 % (n = 65 Punktionen) erzielt. Die Unterschiede waren statistisch signifikant. Die Vitrifikation stellt nach den aktuell vorliegenden Ergebnissen eine wichtige Ergänzung des IVF-Programms dar. |