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Stöllberger C  
Endokarditis-Prophylaxe: Theoretische Grundlagen, aktuelle Empfehlungen und praktische Durchführung

Journal für Kardiologie - Austrian Journal of Cardiology 2003; 10 (6): 262-264

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Keywords: EmpfehlungEndokarditisKardiologieProphylaxe

Die bakterielle Endokarditis ist eine seltene, aber lebensbedrohliche Erkrankung. Eine Primärprävention der Endokarditis ist deswegen sehr wichtig. Eine Endokarditis kann dann entstehen, wenn es bei einer vorbestehenden strukturellen Herzerkrankung zu einer Bakteriämie mit Mikroorganismen kommt, die eine Endokarditis verursachen können. Allerdings ist die Inzidenz der Endokarditis nach invasiven Eingriffen bei Patienten mit strukturellen Herzerkrankungen niedrig, und darüber hinaus entstehen nur 11-13 % aller Fälle von Endokarditis nach invasiven Eingriffen. Deswegen sollten Überlegungen zur Endokarditis-Prophylaxe die zugrundeliegende Herzerkrankung, das Bakteriämierisiko des geplanten Eingriffs und die Verträglichkeit des gewählten Antibiotikums berücksichtigen. Eine Endokarditis-Prophylaxe wird nur bei Patienten empfohlen, die ein höheres Risiko aufweisen, eine Endokarditis zu entwickeln, als die Normalpopulation. Sie ist wichtig bei Herzerkrankungen, bei denen eine Endokarditis mit hoher Mortalität assoziiert ist. Entsprechend der zugrundeliegenden Herzerkrankung wird in Hoch- und Mittelrisikopatienten stratifiziert, bei denen eine Endokarditis-Prophylaxe empfohlen wird. Es gibt aber auch kardiale Abnormitäten, bei denen keine Endokarditis-Prophylaxe empfohlen wird. Es werden die bakteriämieinduzierenden Eingriffe angeführt, bei denen eine Endokarditis-Prophylaxe empfohlen wird. Dosierungsrichtlinien für die Antibiotikaprophylaxe bei zahnärztlichen, die Mundhöhle, den Respirationstrakt oder den Ösophagus betreffenden Eingriffen sowie bei Eingriffen im Urogenital- und Gastrointestinaltrakt werden gegeben. Leider werden in der klinischen Praxis die Richtlinien zur Endokarditis-Prophylaxe zu wenig beachtet. Überbehandlung und Unterlassen der Antibiotikaprophylaxe sind häufig. Das Wissen der Patienten über ihre Endokarditis-Gefährdung ist niedrig. In diesem Zusammenhang gewinnt das Echokardiographielabor als der Ort, in dem das Endokarditis-Risiko festgestellt wird, eine besondere Bedeutung für die Information und Aufklärung des Patienten und seiner behandelnden Ärzte.
 
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