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Bartova L et al.  
Phyto-Psychopharmakotherapie: effektive und evidenzbasierte Behandlung von Angsterkrankungen, Depression und assoziierten Beschwerden // Phyto-Psychopharmacotherapy – Effective and evidence-based treatment

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Keywords: Angsterkrankungantidepressive TherapieDemenzPhytotherapiePsychiatrieunipolare Depressionantidepressant therapyanxiety diseasedementiaphytotherapyunipolar depression

In order to adapt to situations threatening health or life, a physiological response of fear is of utmost importance. If, however, fear occurs without a real threat and thus impairs the quality of life and overall functionality of a patient, it is considered pathological. Anxiety diseases are the most common psychiatric diseases and are often associated with depression and further psychosomatic and cognitive symptoms. Pathophysiologically, they are multifactorial diseases resulting from an interplay of genetic and environmental factors. Since the COVID-19 pandemic, an increase in their incidence was observed. A precise evaluation of the individual symptoms and comorbid conditions including the medical history is vital in ensuring the right diagnosis and best possible individual treatment.
To enable the best possible quality of life and overall functionality, as well as to minimize the risk of chronicity, early initiation of an adequate therapy is necessary. The main pillars of the recommended treatment include psychotherapy and psychopharmacotherapy, whereby a steadily growing demand for phytopharmacotherapeutic substances was observed especially in the last decades. Therefore, promising phytotherapeutic agents have increasingly been studied in systematic international research projects. Currently, the lavender oil preparation Silexan® shows the best evidence for the treatment of anxiety diseases and depression, as well as the frequently associated sleep disturbances and psychosomatic symptoms. In mild to moderate depressive episodes, the St. John‘s wort extract WS®5570 may also be considered based on the available data. In the treatment of stress symptoms and exhaustion, positive effects have been reported for Rhodiola rosea extract SHR-5, which acts as a herbal adaptogen. Furthermore, the specialized extract EGb 761®, derived from Ginkgo biloba L., represents an evidence-based option for mild cognitive symptoms, such as in the context of Mild Cognitive Impairment (MCI). This extract has also repeatedly shown positive effects on associated neuropsychiatric symptoms, which frequently occur in the course of dementia.

Kurzfassung: Um schnelle Anpassungen in Gefahrensituationen zu ermöglichen, ist die physiologische Angstreaktion essenziell und evolutionär entscheidend. Tritt die Angst hingegen ohne reale Bedrohung auf und beeinträchtigt das Leben der Betroffenen, wird sie als pathologisch betrachtet. Angsterkrankungen gehören zu den häufigsten psychiatrischen Erkrankungen und treten oft gemeinsam mit Depressionen auf. Die Entstehung von Angsterkrankungen und der Depression ist als multifaktoriell anzusehen, wobei das Zusammenspiel zwischen genetischen und Umweltfaktoren von entscheidender Bedeutung ist. Seit der COVID- 19-Pandemie konnte eine Steigerung der Prävalenzraten dieser Erkrankungen beobachtet werden. Um die korrekte Diagnose stellen zu können und somit den Patienten die optimale Behandlung anbieten zu können, ist eine sorgfältige Anamnese und der Ausschluss organischer Ursachen essenziell.
Entscheidend ist eine frühzeitige und angemessene Therapie, um eine Chronifizierung zu vermeiden und den Betroffenen die bestmögliche Lebensqualität und Funktionalität zu ermöglichen. Zu den Hauptpfeilern der Behandlung zählen Psychotherapie und Psychopharmakotherapie, wobei die Nachfrage nach pflanzlichen Arzneimitteln für psychiatrische Erkrankungen von Patienten häufig thematisiert wird. Daher wurden pflanzliche Substanzen, die sich in der Vergangenheit als wirksam erwiesen haben, im Rahmen diverser Forschungsarbeiten zunehmend systematisch untersucht. Hierbei weist aktuell das Lavendelölpräparat Silexan® eine gute Evidenzlage für die Behandlung von Angsterkrankungen und der Depression sowie der häufig assoziierten Schlafstörungen und psychosomatischen Beschwerden auf. Bei milden bis moderaten depressiven Episoden kann anhand der vorliegenden Datenbasis auch der Johanniskrautextrakt WS®5570 erwogen werden. Für die Behandlung von Stresssymptomen und Erschöpfungszuständen wurden positive Effekte für den als pflanzliches Adaptogen wirkenden Rosenwurzextrakt berichtet. Bei milden kognitiven Beeinträchtigungen, wie es beispielsweise im Rahmen des sog. „Mild Cognitive Impairments“ (MCI) der Fall ist, kann der aus Ginkgo biloba L. hergestellte Spezialextrakt EGb 761® evidenzbasiert eingesetzt werden. Dieser zeigte wiederholt positive Auswirkungen auf assoziierte neuropsychiatrische Symptome, die häufig im Rahmen dementieller Erkrankungen auftreten.

 
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