Wonisch M et al. | ||||||||
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Spiroergometrie in der Kardiologie - Grundlagen der Physiologie und Terminologie Journal für Kardiologie - Austrian Journal of Cardiology 2003; 10 (9): 383-390 Volltext (PDF) Summary Abbildungen Keywords: Ergometrie, Kardiologie, Physiologie, Spirometrie, Terminologie Die Spiroergometrie ist ein Verfahren, mit dem sich qualitativ und quantitativ Reaktionen von Herz, Kreislauf, Atmung und Stoffwechsel während muskulärer Arbeit sowie die kardiopulmonale Belastbarkeit beurteilen lassen. Über die kontinuierliche Messung von Atemstromstärke, Sauerstoffaufnahme, Kohlendioxidabgabe und Herzfrequenz lassen sich die Limits der Leistungsfähigkeit und eine Differenzierung leistungslimitierender Systeme erarbeiten. Die maximale Sauerstoffaufnahme definiert das obere Limit des kardiopulmonalen Systems und gilt als objektives Maß der körperlichen Leistungsfähigkeit. Das Atemminutenvolumen setzt sich aus der Atemfrequenz und dem Atemzugvolumen zusammen. Die maximal erreichbare VE unter Belastung ist ebenfalls eine wichtige Größe für das Erreichen einer hohen Leistungsfähigkeit. Eine unverhältnismäßig hohe VE bei submaximaler Belastung verbunden mit einer geringen Atemreserve ("breathing reserve" BR = maximale willkürliche Ventilation) tritt bei Patienten mit Lungenerkrankungen oder Herzinsuffizienz auf. Aus der Analyse der Totraumventilation lassen sich Aussagen über ein Ventilations-Perfusions-Mißverhältnis treffen. Eine Erhöhung der Atemäquivalente für O2 (= VE/VO2) und CO2 (= VE/VCO2) findet sich u. a. bei Patienten mit Herzinsuffizienz als Ausdruck einer verringerten Atemeffizienz. Als zusätzliche submaximale Parameter der Leistungsfähigkeit können die ventilatorische Schwelle (VT) oder der "respiratory compensation point" (RCP) zur Leistungsbeurteilung herangezogen werden. Als Korrelat des Schlagvolumens wird der "Sauerstoffpuls" angesehen, der aus dem Quotienten von VO2 zu Herzfrequenz bestimmt wird. |