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Toplak H  
Aktuelle Aspekte der Pharmakotherapie der Adipositas

Journal für Kardiologie - Austrian Journal of Cardiology 2003; 10 (10): 424-426

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Abb. 1: Lebensstilmodifikation - Körpergewicht Abb. 2a-b: Diabetesinzidenz - DPP-Studie Abb. 3: Diabetesinzidenz - XENDOS-Studie Abb. 4: Sibutramin - Gewichtsreduktion



Keywords: AdipositasDiabetespräventionKardiologieOrlistatPharmakotherapieSibutramin

Die Adipositas ist zwar genetisch basiert, jedoch von moderner Lebensweise (Bewegungsarmut) und Nahrungsüberfluß abhängig. Zwillingsstudien konnten zuletzt zeigen, daß auch bei eineiigen Zwillingen Diskordanz bestehen kann und vor allem die Steigerung des viszeralen Fettes vom "psychosozialen Streß" mitverursacht wird. Das mit dem viszeralen Fett assoziierte "metabolische Syndrom" ist wahrscheinlich der neue pathophysiologisch-proatherogene Faktor unserer Zeit, aber auch die gynoide Fettverteilung ist von schwerwiegenden Gesundheitsfolgen begleitet. So stehen früher als von der Evolution begünstigt angesehene "gute Futterverwerter" heute vor der unbedingten medizinischen Notwendigkeit, ihre Fettspeicher auch wieder zu entleeren. Damit wird die Adipositastherapie zum entscheidenden Faktor in der Diabetesprävention und der Prävention der assoziierten Multimorbidität. Die früher oft banale "Diätberatung" wird heute durch eine differenzierte Einflußnahme auf die Ernährungsgewohnheiten laut Ernährungsprotokollen, seriöses Ausdauertraining und verhaltenstherapeutische Maßnahmen (vernünftiger Umgang mit dem Überfluß) ergänzt. Bei im Vordergrund stehender manifester Depression ist eine solche zuerst zu behandeln, um die Basis für einen möglichen Therapieerfolg zu legen. Beim oft streßassoziierten sogenannten "Binge eating" (ca. 30-40 %) muß dieses beherrscht werden, bevor andere Maßnahmen ergriffen werden. Die medikamentöse Unterstützung mit den beiden bekannten Pharmaka Orlistat und Sibutramin bietet bei sehr vielen Patienten sinnvolle therapeutische Optionen, allerdings nur in entsprechenden Programmen bzw. in suffizienter Betreuung, und nicht als alleinige und losgelöste Maßnahme. Neuere interessante Pharmaka werden sowohl zentral als auch peripher ansetzen, befinden sich aber erst in Entwicklung.
 
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