Hülsmann M | ||
---|---|---|
Neurohumorale Aspekte der Herzinsuffizienz Journal für Kardiologie - Austrian Journal of Cardiology 2003; 10 (11): 491-495 Volltext (PDF) Summary Abbildungen
Keywords: Herzinsuffizienz, Kardiologie, Neurohormon, neurohumorale Antagonistentherapie, Therapie, Val-HeFT-Studie, Valsartan Die Aktivierung vasokonstringierender und vasodilatierender Hormone in der Herzinsuffizienz zählt zu den wesentlichen perpetuierenden Komponenten der Erkrankung. Entsprechend fokussierte sich die Forschung der letzten Jahre auf ihre therapeutische Beeinflussung auf der einen und ihre Nutzbarma-chung als Diagnostikum auf der anderen Seite. Dies führte zur Entwicklung der ACE-Hemmer, von Spironolacton und nunmehr auch der Angiotensin-II-Rezeptorblocker zur Unterbrechung des RAAS-Systems und der Betablocker zur Beeinflussung des sympathikoadrenalen Systems. Im Stadium der Entwicklung befinden sich Endothelinantagonisten und BNP. Darüber hinaus wurden alle Neurohormone als Werkzeug zur Primärdiagnostik, Risikostratifizierung oder Therapiekontrolle evaluiert. Zum jetzigen Zeitpunkt stellen sich die kardial produzierten Hormone BNP, N-BNP und N-ANP als die hochwertigsten dar. Die Val-HeFT-Studie ist ein anschauliches Beispiel, wie auf der einen Seite neurohumorale Antagonistentherapie hinsichtlich ihrer klinischen Wirkung untersucht wird, und zusätzlich mittels repetitiver Erhebung von Neurohormonen effektive Subanalysen durchgeführt werden können. Die Ergebnisse der Hauptstudie belegten einen klaren Therapievorteil hinsichtlich eines kombinierten Endpunktes bei Gabe des Angiotensin-II-Rezeptorblockers Valsartan zusätzlich zur Standardtherapie. In einer Subgruppenanalyse zeigte sich, daß lediglich die Gabe einer Kombination eines ACE-Hemmers, eines Betablockers und Valsartans derzeit nicht empfehlenswert ist. Die neurohumorale Substudie gibt allerdings deutliche Hinweise, daß aufgrund einer adäquaten Senkung des BNP-Spiegels diese Kombination positive Effekte für den Patienten haben könnte. Diese Untersuchungen zeigen ebenfalls einen additiven Effekt von ACE-Hemmern und Valsartan auf die neurohumorale Aktivierung und die besonders ausgeprägte Wirkung von Valsartan zusätzlich zu einer isolierten Betablockertherapie. Diese Ergebnisse verlangen selbstverständlich eine klinische Bestätigung in entsprechenden Studien. |