Sourij H, Wascher TC | ||||||
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Nicht diagnostizierter Diabetes und gestörte Glukosetoleranz bei Patienten mit diagnostischer Koronarangiographie Journal für Kardiologie - Austrian Journal of Cardiology 2004; 11 (7-8): 317-321 Volltext (PDF) Summary Abbildungen
Keywords: Diabetes mellitus, Glukosestoffwechselstörung, Glukosetoleranz, Glukosetoleranztest, IGT, Kardiologie, Koronarangiographie Glukosestoffwechselstörungen gehen mit erhöhter kardiovaskulärer Morbidität und Mortalität einher. In Industriestaaten leiden neben 7 % bekannten Diabetikern etwa 7 % an einem nicht diagnostizierten Diabetes und 15 % an einer gestörten Glukosetoleranz. Dem hohen kardiovaskulären Risiko dieser Personen entsprechend, sollten Glukosestoffwechselpathologien unter Patienten mit koronarer Herzkrankheit gehäuft zu finden sein. Unser Ziel war es, den Glukosestoffwechselstatus bei Patienten, die zur Abklärung einer koronaren Herzkrankheit einer diagnostischen Koronarangiographie unterzogen wurden, zu erheben. Wir untersuchten 160 konsekutive Patienten, und bei allen, die keinen bekannten Diabetes mellitus hatten, wurde ein oraler Glukosetoleranztest durchgeführt. 51 Patienten (32 %, 95 %-CI 23–42) hatten einen bereits bekannten DM, 37 (23 %, 15–33) waren bis dato nicht diagnostizierte, neue Diabetiker, 48 (30 %, 21–40) wiesen eine gestörte Glukosetoleranz auf und nur 24 (15 %, 9–24) zeigten einen normalen Glukosestoffwechsel. Unter den 113 Patienten mit koronarangiographisch bestätigter koronarer Herzkrankheit hatten nur 8 % (95 %-CI 4–15 %) eine normale Glukosetoleranz. Im Gegensatz dazu lag der Anteil der normal Glukosetoleranten unter den Patienten ohne KHK bei 32 % (95 %-CI 23–42 %). Die Erfassung eines pathologischen Glukosestoffwechsels ist entscheidend für das weitere Risikofaktorenmanagement bei Patienten mit suspekter KHK und für die Prävention der Progression von IGT zum manifesten Diabetes. Unsere Ergebnisse stellen also die Wichtigkeit eines oralen Glukosetoleranztests zur Erfassung der tatsächlichen Glukosestoffwechselsituation bei Patienten mit elektiver Koronarangiographie dar. |