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Rösen P, Bellin C  
Diabetes und oxidativer Stress

Blickpunkt der Mann 2004; 2 (3): 23-30

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Abb. 1: Diabetes mellitus - Prävalenz - Deutschland Abb. 2: Diabetes mellitus - Kardiovaskuläres Risiko Abb. 3: Oxidativer Stress - Endotheliale Dysfunktion Abb. 4: Hyperglykämie - ROS Abb. 5: ROS-generierende Reaktionen Abb. 6: Oxidativer Stress - Lebensführung



Keywords: AndrologieDiabetes mellitusFraukardiovaskuläres RisikoMannOxidativer Stress

Die Prävalenz und Inzidenz des Diabetes mellitus steigt weltweit dramatisch an. Dabei nimmt insbesondere die Anzahl der sog. Typ 2-Diabetiker ("Altersdiabetiker") und "Prä-Diabetiker" zu, die erhöhte Nüchternglukosespiegel oder eine verschlechterte Glukosetoleranz aufweisen; gleichzeitig verschiebt sich das Manifestationsalter, so daß immer häufiger jüngere Patienten betroffen sind und der Begriff "Altersdiabetes" nicht mehr stimmig ist. Der Typ 2-Diabetes betrifft die Mehrzahl der Diabetiker (90–95 %) und tritt vor allem unter Bedingungen der modernen Industriegesellschaften (Überernährung, Bewegungsmangel) auf. Der Diabetes-Typ 2 findet sich dabei selten als singuläre Erkrankung, sondern in der Regel assoziiert mit anderen Erkrankungen wie Hypertonie und Dyslipidämie (Insulinresistenz-Syndrom), woraus sich das gegenüber dem Nicht- Diabetiker um ein Vielfaches gesteigerte vaskuläre und vor allem kardiovaskuläre Risiko ergibt. Die Ursachen und pathophysiologischen Zusammenhänge sind noch nicht eindeutig geklärt, aber es wurde in den letzten Jahren zunehmend deutlich, daß der sog. oxidative Stress eine zentrale Rolle spielt. Er ist nicht nur Ursache der Diabetes-spezifischen vaskulären Komplikationen, die letztlich die Lebensdauer und -qualität bestimmen, sondern trägt auch zur Entstehung einer Insulinresistenz und zum Untergang von Insulin-sezernierenden β-Zellen bei. Der "unifying hypothesis" folgend, entsteht der oxidative Stress in den Mitochondrien durch Überlastung der Atmungskette, so daß Elektronen entkommen und mit Sauerstoff zu Superoxid-Anionen (ROS) reagieren können. Diese initiale Generation von ROS ist in der Lage, weitere ROS-generierende Systeme zu aktivieren und eine Kaskade von Reaktionen auszulösen, die das Entstehen von vaskulären Komplikationen und Insulinresistenz verursachen. Eine mikronährstoffreiche Ernährung, Verminderung von Übergewicht und damit des Substratstreß, der auf den Mitochondrien liegt, sowie aktive Bewegung sind wichtige Maßnahmen, um den oxidativen Stress und somit die Manifestation des Typ 2-Diabetes und seiner fatalen Folgen zu vermeiden oder wenigstens zu reduzieren.
 
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