Mayr K et al. | ||
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Patientenschulungskurse zur Selbstanwendung der kardiologischen Trainingstherapie in der Primär- und Sekundärprävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen Journal für Kardiologie - Austrian Journal of Cardiology 2004; 11 (11): 458-462 Volltext (PDF) Summary Abbildungen Keywords: Kardiologie, Lebensstil, Patient, Prävention, Training Empfehlungen zur Modifizierung des Lebensstils einschließlich körperlichen Trainings sind die Basis der Therapie bei allen kardiovaskulären und metabolischen Erkrankungen. Der günstige Einfluß von regelmäßigem körperlichem Training auf die Morbidität und Mortalität von Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist ausreichend belegt. Körperliches Training gehört deshalb mit zu den primären Behandlungsempfehlungen bei der arteriellen Hypertonie, der Hyperlipidämie, des Übergewichts und des Diabetes mellitus – wenn möglich bereits vor, aber auch während einer medikamentösen Therapie. Um möglichst vielen Betroffenen ein gezieltes, wirksames und nach modernen Kriterien der medizinischen Trainingslehre aufgebautes körperliches Training zu ermöglichen, müssen diese in der Lage sein, das Training zu Hause selbständig durchzuführen und in den Alltag zu integrieren. Die Herausforderung besteht darin, die Patienten in der richtigen Anwendung von körperlichem Training zu schulen. Durch ein persönliches Einführungsgespräch oder die alleinige Aushändigung schriftlicher Unterlagen ist es wahrscheinlich nicht möglich, ausreichendes Wissen um die positiven Wirkungen von körperlichem Training zu vermitteln und Patienten nachhaltig zu motivieren, dieses in ihren gesunden Lebensstil einzubinden. Es erscheint vielmehr notwendig, die Patienten so lange unter enger Kontrolle zu halten, bis eine meßbare und subjektiv wahrnehmbare Leistungssteigerung sowie eine Besserung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität zu einer Festigung der Selbstmotivation führen. Die Arbeitsgemeinschaft für ambulante kardiologische Rehabilitation (AGAKAR) führt seit mehreren Jahren in einem Pilotprojekt Patientenschulungskurse zur Selbstanwendung von körperlichem Training als sogenannte kardiologische Trainingskurse durch. Die Entwicklung solcher Kurse zu einer effizienten und praktikablen Intervention in der Primär- und Sekundärprävention von kardiovaskulären und metabolischen Erkrankungen scheint gelungen. Vorläufige Ergebnisse zeigen die gute Akzeptanz und Praktikabilität der Patientenschulungskurse. Erste Ergebnisse bestätigen einen meßbaren und auch subjektiv wahrnehmbaren therapeutischen Effekt des in den Schulungsprogrammen angebotenen körperlichen Trainings. Um die Wirksamkeit eines umfassenden und in sich abgeschlossenen Patientenschulungs- und Selbstanwendungsprogramms von körperlichem Training schlüssig zu überprüfen, ist eine prospektive Studie mit einer repräsentativen Patientenzahl geplant. |