Anelli-Monti M et al. | ||||||||||||
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Vermeidung unnötiger Ventrikelstimulation bei Sick-Sinus-Syndrom (SSS) - neue Ansätze in der Stimulationstherapie des Herzens Journal für Kardiologie - Austrian Journal of Cardiology 2005; 12 (9-10): 238-242 Volltext (PDF) Summary Abbildungen Keywords: Herzrhythmusstörung, Herzschrittmacher, Kardiologie, Sick-Sinus-Syndrom, SSS, Stimulation Kurzfassung: In der Stimulationstherapie bei Sick- Sinus-Syndrom (SSS) konnte in großen randomisierten Studien (DANISH, MOST, CTOPP, DANISH II) ein Vorteil der Vorhofstimulation im AAI-Modus hinsichtlich Überleben sowie Auftreten von Herzinsuffizienz und Vorhofflimmern gegenüber der Ventrikelstimulation im VVIModus gezeigt werden. Dieser Vorteil im Überleben und der Schlaganfallrate sowie bei der Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz konnte aber für die Zweikammerstimulation im DDD-Modus nicht dargestellt werden. Als Hauptgrund wird die häufige Stimulation im Ventrikel auch im DDD-Modus angenommen, die durch die asynchrone Kontraktion der Ventrikel den Vorteil der vorhofgesteuerten Stimulation wieder aufhebt. Schrittmacherpatienten mit erhaltener oder nur vorübergehend gestörter AV-Überleitung sollte daher die Zwangsstimulation im Ventrikel erspart bleiben. Als neue Strategien zur Vermeidung der Ventrikelstimulation haben sich die AV-Hysterese, dynamische AV-Verlängerungen und die AAI-Stimulation mit ventrikulärer Sicherheitsstimulation (MVP™, AAISafeR™) entwickelt. Mit diesen Algorithmen wird entweder die AV-Zeit für das ventrikuläre Sensing verlängert (Hysterese- Systeme, dynamische Hysterese-Systeme) oder ein Moduswechsel je nach Bedarf zwischen AAI- und DDD-Betrieb möglich und damit die kumulative ventrikuläre Stimulationsrate auf Dauer gesenkt. |