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Abrahamian H  
Hypoandrogenismus und sexuelle Dysfunktion - Parameter oder Komorbidität des metabolischen Syndroms?

Blickpunkt der Mann 2008; 6 (1): 6-9

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Abb. 1: Metabolisches Syndrom - Hypoandrogenismus Abb. 2: Hypoandrogenismus



Keywords: HypoandrogenismusMetabolisches Syndromsexuelle Dysfunktion

Das metabolische Syndrom ist eine relativ häufige Stoffwechselerkrankung mit in der Zukunft wachsender Prävalenz. Die Parameter des metabolischen Syndroms sind gut definiert und werden ständig aktualisiert. Die wichtigsten Parameter sind: viszerale Adipositas, gestörte Glukosetoleranz, erhöhte Triglyzeridwerte, niedrige HDL-Cholesterinspiegel und Hypertonie. Sexuelle Dysfunktion kommt bei Menschen, die an metabolischem Syndrom leiden, häufig vor. Zumindest 30 % der vom metabolischen Syndrom Betroffenen leiden auch an sexueller Dysfunktion. Sowohl das metabolische Syndrom als auch die sexuelle Dysfunktion sind häufig mit niedrigen Testosteronspiegeln assoziiert. Bis dato ist nicht klar, ob Hypoandrogenismus das metabolische Syndrom verursacht oder vice versa. Interessant ist, dass Hypoandrogenismus häufig verschiedenen Stoffwechselstörungen wie Adipositas, Insulinresistenz und metabolischem Syndrom vorausgeht. Diese Tatsache macht wahrscheinlich, dass Hypoandrogenismus und metabolisches Syndrom gemeinsame Wurzeln haben und auch das gleiche Risikofaktorprofil teilen. Die sehr komplexen pathophysiologischen Mechanismen der hypothetischen Kausalität sind bei weitem noch nicht geklärt. Endotheliale Dysfunktion als Präkursor der Atherosklerose scheint dabei eine wesentliche Rolle für beide – metabolisches Syndrom und sexuelle Dysfunktion – zu spielen. Die intakte endotheliale Funktion ist Voraussetzung für den Funktionsablauf der Erektion. Rezente Studien beleuchten unter anderem auch diesen Zusammenhang. Abschließend kann festgestellt werden, dass sowohl Hypoandrogenismus als auch endotheliale Dysfunktion offenbar eine signifikante Rolle bei der Entstehung des metabolischen Syndroms spielen. Weitere Studien sind notwendig, um den hormonellen und metabolischen Hintergrund dieser komplexen Erkrankung endgültig auszuleuchten und die Sinnhaftigkeit gezielter therapeutischer Interventionen wie z. B. Testosteronsubstitution zu untersuchen.
 
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