Martinek M et al. | ||||||||
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Neue Einblicke in den Langzeitverlauf nach Vorhofflimmerablation - Permanente Monitorisierung durch ein implantiertes Schrittmacheraggregat Journal für Kardiologie - Austrian Journal of Cardiology 2008; 15 (3-4): 65-71 Volltext (PDF) Summary Abbildungen Keywords: Kardiologie, Monitorisierung, Rhythmologie, Vorhofflimmern Einleitung: Der Langzeitverlauf nach Radiofrequenzablation (RFA) von Vorhofflimmern (VHF) ist schwierig zu untersuchen. Zweck dieser Studie ist die Evaluierung diverser Aspekte des Langzeitverlaufes mit Hilfe der umfangreichen Aufzeichnungsmöglichkeiten eines implantierbaren Schrittmacheraggregates. Methodik: 14 Patienten mit einem implantierten Zweikammerschrittmacheraggregat (Medtronic AT500) wurden für die RFA wegen medikamentös therapierefraktärem und trotz antibradykarder und präventiver Stimulation hochsymptomatischem VHF ausgewählt. Ergebnisse: Mit einer mittleren Nachbeobachtungsdauer von 41,4 ± 15,1 Monaten konnten wir eine kontinuierliche Monitorisierung von über 400.000 Stunden nach RFA erreichen. Auf symptomatischen Episoden basierend wurden 71 % der Patienten als Therapieerfolg klassifiziert. Aus den Schrittmacherdaten ermittelte Simulationen von 24-Stunden- und 48-Stunden-EKG ergaben Erfolgszahlen von 64 % bzw. beim 7-Tages-Holter von 57 %. Im Vergleich dazu hatten mit permanenter Rhythmusüberwachung durch das implantierte Gerät nur 21 % der Patienten keine Tachyarrhythmieepisode im Langzeitverlauf. Durch 1,7 ± 0,7 RFA pro Patient konnte die atriale Arrhythmielast im Mittel von 3,6 auf 0,3 Stunden pro Tag reduziert werden (p < 0,001). 3 von 14 Patienten entwickelten neuerlich VHF nach tachyarrhythmiefreien Perioden von über 10 Monaten. Schlussfolgerung: Die atriale Arrhythmielast kann durch (wiederholte) RFA über den Langzeitverlauf signifikant reduziert werden. Kontinuierliches Monitoring durch ein implantiertes Aggregat detektiert signifikant mehr VHF-Episoden als Routine-FU. VHF kann nach sehr langen episodenfreien Intervallen (> 10 Monate) erneut auftreten. Die Tachykardie-Zykluslängen und Episodendauern vor Ablationstherapie unterscheiden sich nicht von jenen früher oder später Rezidive, was denselben Pathomechanismus vermuten lässt. |