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Moebus S et al.  
Erhöhter Blutdruck und abdominale Adipositas sind die häufigsten Faktoren des metabolischen Syndroms in einer Kohorte von 35.869 Patienten in der primärärztlichen Versorgung

Journal für Hypertonie - Austrian Journal of Hypertension 2008; 12 (2): 7-11

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Abb. 1: Metabolisches Syndrom Abb. 2: Metabolisches Syndrom Abb. 3: Metabolisches Syndrom Abb. 4: Metabolisches Syndrom



Keywords: AdipositasgenderHypertonieMetabolisches Syndrom

Einleitung: Das metabolische Syndrom (MetS) beschreibt eine Konstellation kardiovaskulärer und metabolischer Zustände, deren klinische Bedeutung in einem erhöhten Risiko für Diabetes und kardiovaskuläre Erkrankungen liegt. Die Diagnose eines metabolischen Syndroms erfolgt, wenn mindestens drei der folgenden Faktoren vorliegen: Fehlregulation der glykämischen Kontrolle, viszerale Adipositas, erhöhter Blutdruck, erhöhte Triglyzerid- und reduzierte HDL-Werte. Ziel dieser Analyse war die quantitative Bestimmung der Einzelfaktoren und deren Auswirkung auf die Prävalenz des metabolischen Syndroms bei Patienten in der hausärztlichen Versorgung in Deutschland. Methoden: Im Rahmen des German Metabolic Risk Project (GEMCAS) wurde eine Prävalenzstudie zur Schätzung des metabolischen Syndroms in Deutschland durchgeführt. Für die Querschnittstudie wurden in 1511 zufällig ausgewählten hausärztlichen Praxen an einem vorgegebenen Stichtag alle Patienten ≥ 18 Jahre hinsichtlich Körpergröße und -gewicht, Taillenumfang, Blutdruck, Blutglukose und Serumlipiden sowie Angaben zu Lebensstil, Medikation und soziodemographischen Merkmalen erfasst. Ergebnisse: Vom 10.–21.10.2005 wurden insgesamt 35.869 Patienten (Altersbereich 18–99, 61 % Frauen) eingeschlossen. Erhöhter Blutdruck wurde bei 67 % (95%-Konfidenzintervall [CI]: 65,5–67,6) der Männer und 53 % (95%-CI: 51,9– 53,9) der Frauen festgestellt, abdominale Adipositas bei 36 % (35,4–37,4) bzw. 42 % (40,6– 42,4). In allen Alterklassen waren die häufigsten Einzelkriterien des metabolischen Syndroms ein erhöhter Blutdruck (93 % Männer bzw. 92 % Frauen) sowie abdominale Adipositas (84 % bzw. 93 %). Bei den jüngeren Patienten trugen insbesondere erhöhte Triglyzerid- sowie erniedrigte HDL-Cholesteringehalte zum metabolischen Syndrom bei, während dies bei den älteren Patienten erhöhte Blutglukosewerte waren. Schlussfolgerung: Die Häufigkeit und relative Bedeutung von erhöhtem arteriellem Blutdruck und abdominaler Adipositas für das metabolische Syndrom legt ein intensives Screening von Patienten mit diesen leicht diagnostizierbaren Faktoren auf weitere Risikofaktoren nahe. Diese Daten unterstreichen die Bedeutung vor allem der abdominalen Adipositas für ein "visuelles" Screening in der hausärztlichen Versorgung.
 
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