Breuer G | ||||||||
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Therapie der IPP - Ist das Messer besser? Blickpunkt der Mann 2009; 7 (1): 6-9 Volltext (PDF) Summary Praxisrelevanz Abbildungen Keywords: Induratio penis plastica, IPP, Onkologie, Urologie Die Induratio penis plastica (IPP), auch als M. de LaPeyronie bekannt, ist eine erworbene Erkrankung des fibromatösen Formenkreises. Klinisch imponiert sie als derber Plaque der dorsalen penilen Tunica albuginea. Es kommt zur Deviation des Penisschaftes während der Erektion, so kann die Kohabitation vollständig verhindert werden. Die IPP verläuft in einer Früh- und einer Spätphase. Sind in der Frühphase noch die medikamentöse Therapieoption (Kalium-Paraminobenzoat, Potaba®) sowie die extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT) möglich, um die Deviationsprogression und die Schmerzhaftigkeit positiv zu beeinflussen, ist die Spätphase durch einen fixierten, zumeist kalzifizierten Plaque gekennzeichnet. Es stehen in diesem Stadium zur symptomatischen Therapie lediglich operative Therapien zur Verfügung, die in der überwiegenden Anzahl zur Verkürzung des Penisschaftes führen und in der Regel nicht-resorbierbares Nahtmaterial einbringen (z. B. OP nach Schroeder/Essed, OP nach Nesbith). Alternativen mit Inzision/Teilresektion des Plaques mit zum Teil umfangreicher Transplantatchirurgie (z. B. Venen-Patch) sind aufwendig und komplikationsreich. Die hier vorgestellte komplette Exzision des dokumentierten Plaques und nachfolgende Defektdeckung durch ein Kollagenvlies (TachoSil®), das mit einer Thrombin- und Fibrinogenkomponente beschichtet ist, stellt ein Verfahren dar, das komplikationsarm die weitestgehende Vermeidung der Schaftverkürzung, das zeiteffektive Decken des Gewebsdefekts sowie die Kombination von Blutstillung und druckstabilem Tunikaersatz in sich vereint. |