Dorner T, Rieder A |
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Public-Health-Apekte der Hypertonie: ein Update Journal für Hypertonie - Austrian Journal of Hypertension 2009; 13 (1): 7-11 Volltext (PDF) Summary Praxisrelevanz Keywords: Hypertonie, Public Health, Sozialmedizin Die Darstellung des Public-Health-Problems aufgrund von Hypertonie ist stark verbunden mit den Auswirkungen auf das kardiovaskuläre Risiko, die kardiovaskuläre Mortalität und mit dem Einfluss auf die Lebensqualität. In Österreich ist Hypertonie für 22,8 % aller Todesfälle und 8,9 % der DALYs (Disability adjusted life years) verantwortlich. Hypertonie ist ein modifizier- bis eliminierbarer Risikofaktor, dem durch die Implementierung einer medikamentösen Therapie, die Etablierung von Lebensstiltherapie oder die Kombination von beiden entgegengewirkt werden kann. Dennoch ist das Blutdruckbewusstsein ("Awareness") in der Bevölkerung geringer ausgeprägt als die Awareness bezüglich anderer kardiovaskulärer Risikofaktoren wie Rauchen oder Übergewicht. Es gibt große Mängel in der Blutdruckkontrolle, im Sinne des Erreichens und Aufrechterhaltens von Normalwerten. Die Kosten, die aufgrund von nicht oder schlecht behandelter Hypertonie entstehen, sind enorm. Das präventive Potenzial durch Blutdruckbehandlung, bei der Lebensstilmaßnahmen durch medikamentöse Maßnahmen eher unterstützt statt ersetzt werden sollen, ist sehr hoch. Ziel der Prävention ist eine Verhinderung der hypertoniebedingten Folgeerkrankungen. Dies bedingt einen interdisziplinären Zugang und integrierte Versorgungsmodelle, wobei die verschiedenen "Stakeholder" wie Ärzte und alle Health Professionals, Patienten, aber auch die Gesundheitspolitik miteinbezogen werden. „Empowerment“ der Patienten soll durch öffentliche Bewusstseinsbildung und Information gewährleistet werden. Durch Public-Health-Programme und eine umfassende Public-Health-Policy kann die Lebensqualität erhöht und die Lebenserwartung in Gesundheit gesteigert werden. |