Kolodziej M, Hellwig D | ||||||||||||
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Motorcortex-Stimulation in der Behandlung der neuropathischen Schmerzen: Grundlagen und Beispiele Journal für Neurologie, Neurochirurgie und Psychiatrie 2009; 10 (1): 74-80 Volltext (PDF) Summary Praxisrelevanz Abbildungen Keywords: Neurochirurgie Die Motorcortex-Stimulation (MCS) ist eine alternative Therapiemöglichkeit bei zentralen Schmerzsyndromen und neuropathischen Schmerzen [1–5]. Sie stellt eine schnelle, effektive und wenig invasive Methode in der Behandlung der therapierefraktären neuropathischen Schmerzen bei Patienten dar, die unter langjährigen Beschwerden, reduzierter Lebensqualität und multidimensionalen Beeinträchtigungen leiden [6, 7]. Die chirurgische Technik ermöglicht mit der Unterstützung technischer Verfahren (Navigation CT und MRT; Elektrophysiologie) eine problemlose und gezielte Stimulation des präoperativ bestimmten Motorcortex-Areals. Die Stimulation ist sehr präzise auf eine Region begrenzt und damit sehr erfolgreich. In der aktuellen Literatur liegen die Erfolgsquoten je nach Indikation zwischen 44 und 88 % [8]. Bisher erfolgte die Behandlung bei Patienten mit neuropathischen zentralen (67 % der publizierten Fälle) und peripheren (31 % der publizierten Fälle) Schmerzen [9]. Konservative Behandlungsmethoden sind in diesen Fällen erfolglos, somit wurde bei den ausgewählten Patienten die Indikation zur Implantation der Elektroden zur Stimulation der primären Kortex gestellt. In unserer Klinik konnten auf diese Art 17 Patienten erfolgreich und mit nur wenigen Komplikationen behandelt werden. Zukünftige Studien und Untersuchungen zu dieser Methode werden die weitere Entwicklung und Optimierung der Therapie und Therapieverfahren ermöglichen. Des Weiteren soll in der Zukunft das Auswahlverfahren durch ein tieferes Verständnis dieser Methode optimiert werden. |