Seidel S, Sycha T | ||
---|---|---|
Physiologie des Schmerzes: Implikationen für therapeutische Ansätze Journal für Neurologie, Neurochirurgie und Psychiatrie 2011; 12 (2): 136-140 Volltext (PDF) Summary Praxisrelevanz Abbildungen
Keywords: Analgetikum, Hyperalgesie, Neurologie, Schmerz Schmerz ist als eine unangenehme sensorische und emotionale Erfahrung definiert, die mit akuter oder potenzieller Gewebeschädigung assoziiert oder in Begriffen einer solchen Schädigung beschrieben wird. Die Reizung von Nozizeptoren bildet ein Aktionspotenzial, das die Schmerzsignale über die Aδ- und C-Fasern zu den Hinterhornneuronen leitet (= Transduktion). Auf Rückenmarksebene wird Schmerz von aszendierenden und deszendierenden Bahnsystemen moduliert und ins Gehirn fortgeleitet (= Translation). Supraspinale Strukturen ermöglichen uns die bewusste sensorische, emotionale und kognitive Wahrnehmung von Schmerz (= Perzeption). Basierend auf diesen neurophysiologischen Prinzipien sind Analgetika in der Lage, über die Reduktion von proinflammatorischen Substanzen, die Blockade von Natrium-/Kalziumkanälen und die Modulierung von deszendierenden noradrenergen/ serotonergen Bahnen ihre therapeutische Wirkung zu entfalten. |