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Gruber A, Knosp E
Therapie rupturierter zerebraler Aneurysmen: Behandlungsoptionen und derzeitige Studienlage // Ruptured Intracranial Aneurysms: Treatment Options and Data from Recent Trials
Journal für Neurologie, Neurochirurgie und Psychiatrie 2016; 17 (3): 90-100

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Abb. 1a-d: Mikrochirurgische Clippung Aktuelles Bild - Abb. 2a-f: Coil-Embolisation Abb. 3a-d: Gefässverschluss Abb. 4a-i: Gefäßverschluss Abb. 5a-i: Gefäßverschluss Abb. 6a-i: Coil-Embolisation Abb. 7a-d: Coil-Embolisation Zum letzten Bild
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Abbildung 2a-f: Coil-Embolisation
Stentgestützte Coil-Embolisation. (a) Angiogramme der Vertebralarterien zeigen ein atypisches rupturiertes Aneurysma des distalen Basilarisstammdrittels. (b, c) In einem ersten Behandlungsversuch wird eine ballongestützte Coil-Embolisation vorgenommen, um den sakkulären Teil des Aneurysmas in der Akutphase nach aSAB verschließen zu können. Die konventionellen Behandlungsoptionen der Mikrochirurgie bzw. der Coil-Embolisation erscheinen im konkreten Fall nicht möglich. (d) In einer Kontrollangiographie eine Woche nach Erstbehandlung zeigt sich ein deutliches Aneurysmarezidiv, was die Vermutung einer Basilarisdissektion nahelegt. (e) In einem Zweiteingriff wird ein Stent vom dissezierten Basilarisstamm in das P1-Segment der linken Arteria cerebri posterior gelegt und das Rezidivaneurysma durch stentgestützte Coil-Embolisation behandelt. (f) Im 3-Jahres-Follow-up zeigt sich das behandelte Aneurysma stabil verschlossen. Konventionelle Stents alleine tragen nicht zum Aneurysmaverschluss bei, sie werden von den Herstellern selbst als non-occlusive devices bezeichnet, d. h. sie dienen nur zur Abstützung der anschließend eingebrachten Coils. Im konkreten Fall wurde 1 Woche nach aSAB die zur intrakraniellen Stentimplantation erforderliche, doppelt thrombozytenaggregationshemmende Medikation modifiziert (Aspirin und – aufgrund seiner Antagonisierbarkeit im Blutungsfall – Heparin, Verzicht auf Clopidogrel in der Akutphase), was das Risiko von In-stent-Thrombosen und ischämischen Komplikationen bei solchen Eingriffen weiter erhöht. Solange weder heparin-coated noch drug-eluting Stents für die intrakranielle Anwendung – ohne die Notwendigkeit zur begleitenden Antikoagulation in der Akutphase nach aSAB – verfügbar sind, muss die Stentimplantation zur Behandlung rupturierter Aneurysmen Sonderfällen wie dem dargestellten vorbehalten bleiben. Möglicherweise werden in Zukunft Flowdiverter in dieser Indikation zum Einsatz kommen.
 
Coil-Embolisation
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Abbildung 2a-f: Coil-Embolisation
Stentgestützte Coil-Embolisation. (a) Angiogramme der Vertebralarterien zeigen ein atypisches rupturiertes Aneurysma des distalen Basilarisstammdrittels. (b, c) In einem ersten Behandlungsversuch wird eine ballongestützte Coil-Embolisation vorgenommen, um den sakkulären Teil des Aneurysmas in der Akutphase nach aSAB verschließen zu können. Die konventionellen Behandlungsoptionen der Mikrochirurgie bzw. der Coil-Embolisation erscheinen im konkreten Fall nicht möglich. (d) In einer Kontrollangiographie eine Woche nach Erstbehandlung zeigt sich ein deutliches Aneurysmarezidiv, was die Vermutung einer Basilarisdissektion nahelegt. (e) In einem Zweiteingriff wird ein Stent vom dissezierten Basilarisstamm in das P1-Segment der linken Arteria cerebri posterior gelegt und das Rezidivaneurysma durch stentgestützte Coil-Embolisation behandelt. (f) Im 3-Jahres-Follow-up zeigt sich das behandelte Aneurysma stabil verschlossen. Konventionelle Stents alleine tragen nicht zum Aneurysmaverschluss bei, sie werden von den Herstellern selbst als non-occlusive devices bezeichnet, d. h. sie dienen nur zur Abstützung der anschließend eingebrachten Coils. Im konkreten Fall wurde 1 Woche nach aSAB die zur intrakraniellen Stentimplantation erforderliche, doppelt thrombozytenaggregationshemmende Medikation modifiziert (Aspirin und – aufgrund seiner Antagonisierbarkeit im Blutungsfall – Heparin, Verzicht auf Clopidogrel in der Akutphase), was das Risiko von In-stent-Thrombosen und ischämischen Komplikationen bei solchen Eingriffen weiter erhöht. Solange weder heparin-coated noch drug-eluting Stents für die intrakranielle Anwendung – ohne die Notwendigkeit zur begleitenden Antikoagulation in der Akutphase nach aSAB – verfügbar sind, muss die Stentimplantation zur Behandlung rupturierter Aneurysmen Sonderfällen wie dem dargestellten vorbehalten bleiben. Möglicherweise werden in Zukunft Flowdiverter in dieser Indikation zum Einsatz kommen.
 
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