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Summary
Hagmüller GW et al.  
Die Gefäßchirurgische Therapie von Karotisstenosen

Journal für Kardiologie - Austrian Journal of Cardiology 2004; 11 (5): 206-211

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Abb. 1: Karotisstenose - Gefäßchirurgie Abb. 2: Karotisstenose - Gefäßchirurgie



Keywords: AngiologieArteria carotisGefäßchirurgieKardiologieKarotisStenose

Hintergrund: Die Karotisendarteriektomie (TEA) hat ihre nachweisliche Sinnhaftigkeit bei höhergradigen symptomatischen (> 75 %) und asymptomatischen (> 60 %) Stenosen gegenüber allen anderen Therapieverfahren durch Level-I-Studien bewiesen. In randomisierten Multicenter-Studien konnte die 5-Jahres-Schlaganfalltodesrate signifikant gesenkt werden. Prospektive Singlecenter-Studien zur Karotis-TEA mit individuellen technischen und anästhesiologischen Aspekten können weitere Ergebnisverbesserungen aufzeigen. Methode: Zwischen 1996 und 2002 wurden bei 1271 Patienten 1426 konsekutive Karotis-TEA ausgewertet. Alle Patienten wurden präoperativ neurologisch evaluiert und duplexsonographisch gescreent. Der Stenosegrad wurde mit Digitaler Subtraktionsangiographie (DSA) nach NASCET-Kriterien gemessen. Seit 1999 wurde vermehrt mittels Magnetresonanzangiographie (MRA) untersucht. Der perioperative Verlauf wurde betreffend Morbidität und Mortalität prospektiv dokumentiert. Alle Patienten wurden in Lokoregionalanästhesie operiert, überwiegend mittels Eversions-TEA (85 %). Ergebnisse: Die zerebrale Gesamtmorbidität über alle Stadien (I-IV) der CAVK beträgt 2,2 %. Ein reversibles perioperatives Neurodefizit findet sich bei 1 %. Im Stadium I ist die permanente Defizitrate bei 516 Patienten 1,2 %, im Stadium II bei 527 Patienten 2,0 %, im Stadium IV bei 248 Patienten 3,6 %. Die spezielle Bewertung von Patienten mit kontralateralem Stadium IV und homolateraler Karotisoperation im Stadium I oder II zeigt eine Defizitrate von 3,1 %. Ein perioperatives positives Neuromonitoring am wachen Patienten findet sich in 19,5 %. Dabei zeigt sich kein signifikanter Unterschied zwischen den klinischen Stadien der CAVK (3,4 %-6,5 %). Hochsignifikante Unterschiede im positiven Neuromonitoring dagegen treten bei kontralateralem Carotis-interna-Verschluß auf. Im Stadium I, II und IV mit 22 % resp. 35 % und 37,5 %, im Stadium I (II)/IV aber bei 53 %. Die Eversions-TEA schneidet im Morbiditätsranking gegenüber der konventionellen TEA und anderen Techniken der Karotisrekonstruktion signifikant günstiger ab (1,5 % vs. 3,4 % vs. 7,8 %). Die Gesamtmortalität beträgt 0,2 % (3 Patienten), 1 Patient im Stadium II und 2 Patienten im Stadium I (II)/IV infolge zerebraler Blutungen. Kein Patient verstarb an einem Myokardinfarkt. Schlußfolgerung: Lokoregionalanästhesie und Eversions-TEA in Weiterentwicklung der operativen Karotistherapie seit der ersten Karotisoperation 1952 scheinen die Ergebnisse im Vergleich mit publizierten Multicenter-Studien verbessern zu können. Die Karotis-TEA ist der Goldstandard in der Behandlung symptomatischer und asymptomatischer Patienten mit höhergradigen arteriosklerotischen Stenosen. Bis Level-I-evidente Studien über die Stent-PTA der Arteria carotis vorliegen, bleibt die TEA auch beim Hochrisikopatienten die Therapie der Wahl.
 
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