Pfabe FP, Boczar T |
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Das Endoleak Typ II nach EVAR Prognose, natürlicher Verlauf und Therapie // The endoleak type II according to EVAR, prognosis, natural course and therapy Zeitschrift für Gefäßmedizin 2022; 19 (2): 6-13 Volltext (PDF) Summary Praxisrelevanz Abbildungen - Das Endoleak Typ II ist das am häufigsten beobachtete Endoleak nach EVAR, das unabhängig vom Prothesenmodell, rein anatomisch bedingt entsteht, da seine Existenz auf der Rezirkulation über offene Seitenäste der Aorta beruht. - Der natürliche Verlauf ist durch eine hohe Spontanremissionsrate und eine geringe Rupturgefahr charakterisiert, so dass das Typ-II-Endoleak auch als benigne eingestuft wird. - Kontrovers werden sowohl die prognostischen Kriterien, die Indikationsstellung sowie der Therapiezeitpunkt des Endoleaks Typ II diskutiert. - Neben der Wachstumsrate des Aneurysmasacks und der Dauer der Endoleak-Persistenz werden bei der Entscheidung, ob und wann therapiert werden muss, auch die Anzahl und der Durchmesser der Feeder, sowie die Größe des Nidus berücksichtigt. Volumetrie und invasive Druckmessung im Aneurysmasack rücken diesbezüglich immer mehr in den Fokus. - Chirurgische (laparoskopische) und interventionelle Methoden garantieren heute eine individuelle, den anatomisch-morphologischen Gegebenheiten angepasste Behandlungsstrategie, wobei die transarterielle Embolisation eine minimalinvasive Therapieoption darstellt. - Kontrovers wird, aufgrund der geringen Rupturrate, der präventive Verschluss potentieller Feeder diskutiert (hohe Strahlenbelastung, Übertherapie). - Zukünftig wird die Definition sensitiver Kriterien entscheidend sein, um die Vorhersage des natürlichen Verlaufs und der Prognose des Endoleaks Typ II zu verbessern, sodass die Therapieindikation und der Behandlungszeitpunkt sicher bestimmt werden können. |