von Wolff M | ||||
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Anlage einer Fertilitätsreserve bei nicht-medizinischen Indikationen („Social freezing“): Techniken und kritische Bewertung Journal für Gynäkologische Endokrinologie 2013; 7 (1) (Ausgabe für Österreich): 14-18 Journal für Gynäkologische Endokrinologie 2013; 7 (1) (Ausgabe für Schweiz): 5-10 Volltext (PDF) Summary Praxisrelevanz Abbildungen Keywords: In-vitro-Fertilisation, Kryokonservierung, Oozyte, Ovargewebe, Social freezing Die Fortschritte der Reproduktionsbiologie und -medizin eröffnen inzwischen die Möglichkeit der Anlage einer Fertilitätsreserve. Da diese Maßnahme bereits bei Frauen vor zytotoxischen Therapien, d. h. bei einer medizinischen Indikation, in vielen Fällen empfohlen und durchgeführt wird, rückt diese Möglichkeit auch bei nicht-medizinischen Indikationen („Social freezing“) zunehmend in den Fokus. Technisch möglich ist inzwischen die Kryokonservierung unfertilisierter Oozyten. Ebenso ist die Kryokonservierung von Ovargewebe eine Option. Die Chancen, mit diesen Maßnahmen später eine Schwangerschaft zu erzielen, sind schwer abschätzbar, dürften aber zwischen 30 und 60 % liegen, wenn diese mit ≤ 35 Jahren bei einer guten Ovarreserve durchgeführt werden. Social freezing ist technisch relativ einfach, die ethische Dimension dieser Maßnahmen ist jedoch komplex. Ethiker betonen das Recht der Frau auf Autonomie, Geburtshelfer warnen vor Schwangerschaften im höheren Alter mit Risiken für Mutter und Kind. Ob durch diese Maßnahmen die ethisch ebenfalls problematische (oft anonyme) Oozytenspende z. T. verhindert oder – im Gegensatz – sogar gefördert wird, ist offen. Das Netzwerk FertiPROTEKT (www.fertiprotekt.com) versucht, mit Empfehlungen, einer Selbstverpflichtung der 85 Mitgliedszentren und der Anlage eines Registers die Anwendung dieser Maßnahmen zu steuern. |