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Blessberger H et al.  
Inzidenz von kardialen Reizleitungsstörungen und Schrittmacher-Implantationen nach transfemoralem Aortenklappenersatz mit dem CoreValve(R)-System - Ein Single-Center-Erfahrungsbericht

Journal für Kardiologie - Austrian Journal of Cardiology 2014; 21 (3-4): 86-91

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Abb. 1: Schrittmacher-Implantation Abb. 2: AV-Block-Episode



Keywords: Aortenklappenstenoseatrioventrikuläre ÜberleitungsstörungAV-BlockTAVItransfemorale Aortenklappenimplantation

Reizleitungsstörungen sind eine bekannte Komplikation nach Core Valve®-Implantation (TAVI). Im Rahmen unserer retrospektiven Beobachtungsstudie wurde die Inzidenz von Schrittmacherimplantationen nach TAVI erhoben sowie versucht, Risikofaktoren für das Auftreten von AV-Überleitungsstörungen nach TAVI zu identifizieren. Von den 59 Patienten, die von November 2008 bis Februar 2012 an unserem Zentrum eine Core Valve®-Klappe erhielten, hatten bereits 7 vorher einen Schrittmacher und wurden von der Analyse ausgeschlossen. Von den verbleibenden 52 Patienten erhielten 26 (50 %) aufgrund eines höhergradigen AV-Blocks oder eines neu aufgetretenen Linksschenkelblockes mit AV-Block I° während des 48-stündigen Überwachungsintervalls einen Schrittmacher. Patienten ohne Vorhofflimmern erhielten einen Schrittmacher, der die AV-Eigenüberleitung erlaubt (AAI-SafeR®-Modus) und nur im Bedarfsfall in den DDD-Modus wechselt. Des Weiteren detektiert dieser Schrittmacher AV-Block-Episoden und zeichnet ein intrakardiales EKG im Ereignisspeicher auf. Die Mortalität nach TAVI betrug 6,8 % nach 30 Tagen und 16,9 % nach einem Jahr, wobei kein Patient an einem arrhythmogenen Ereignis verstarb. In der Gruppe der Patienten, die nach TAVI einen Schrittmacher erhalten hatten, konnten höhergradige AV-Blockierungen bei 2/3 (69,3 %) nachgewiesen werden, während nur etwa 1/5 (19,2 %) keine Ereignisse aufgezeichnet hatte, und ein intrakardiales EKG bei 3 von 26 Patienten (11,5 %) nicht verfügbar war. Bei den Patienten ohne Schrittmacher konnten während der Nachsorgeuntersuchungen keine neuen höhergradigen AV-Blockierungen oder Linksschenkelblöcke festgestellt werden. Die als potenzielle Prädiktoren für das Auftreten von Reizleitungsstörungen nach TAVI evaluierten demographischen, elektrokardiographischen und echokardiographischen Parameter konnten die Notwendigkeit einer Schrittmacher-Implantation in unserer Kohorte nicht vorhersagen. Unsere Daten weisen darauf hin, dass bei großzügiger Schrittmacher-Implantation aufgrund von Indikator- AV-Überleitungsstörungen innerhalb der ersten 48 Stunden nach Core Valve®-Implantation arrhythmogene Ereignisse und Todesfälle verhindert werden können.
 
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