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Fischer A et al.  
Transobturatorielle Schlingensysteme (Monarc(R), Serasis TO(R): Ein erster Erfahrungsbericht von 150 Fällen

Journal für Urologie und Urogynäkologie 2005; 12 (1) (Ausgabe für Österreich): 15-21
Journal für Urologie und Urogynäkologie 2005; 12 (1) (Ausgabe für Deutschland): 12-18
Journal für Urologie und Urogynäkologie 2005; 12 (1) (Ausgabe für Schweiz): 14-20

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Abb. 1: Transobturatorielle Schlingensysteme Abb. 5b: Transobturatorielle Schlingensysteme Abb. 6: Transobturatorielles Band im perinealsonographischen Abb. 7a: Transobturatorielle Schlingensysteme - Operationstechnik Abb. 7b: Transobturatorielle Schlingensysteme - Operationstechnik Abb. 7d: Transobturatorielle Schlingensysteme - Operationstechnik Abb. 7e: Transobturatorielle Schlingensysteme - Operationstechnik Zum letzten Bild



Keywords: OperationstechnikSchlingensystemStudieTransobturatorielles SchlingensystemUrethraUrogynäkologie

Fragestellung: Überkorrektur mit ihren Begleiterscheinungen Obstruktion und Drangsymptomatik, retropubisches Hämatom und Blasenperforation sind die Hauptkomplikationen der mitturethralen spannungsfreien Bänder und kommen selbst nach fast 2000 Anwendungen immer wieder einmal vor. Zum Teil ist dies abhängig von Voroperationen, der Indikationsstellung, zum Teil auch von der Bandspannung, möglicherweise aber auch vom Weg des Bandes um die Urethra. Die Anwendung eines transobturatoriellen Systems soll nun zeigen, wo die Unterschiede bei dieser unterschiedlichen Technik und Bandverlauf liegen. Methode: 100 transobturatorielle Schlingen vom Typ Monarc(R) (AMS, Berlin) und 50 transobturatorielle Schlingen Serasis TO(R) (Serag-Wiessner, Naila) wurden in der Zeit von Anfang Februar bis Mitte Mai 2003 in unserer Klinik eingelegt. Perinealsonographie und Urodynamik inkl. Pad-Test sowie eine körperliche Untersuchung und ein Patientinnenfragebogen zur QoL wurden bei allen Frauen präoperativ und in der Folge nach 6 Wochen, 3 und 6 Monaten postoperativ durchgeführt. Ein Valsalva Leak Point Pressure wurde prä- und postoperativ nach 6 Monaten ermittelt. Der Eingriff erfolgt in Kurznarkose. Ergebnisse: Bei beiden Systemen zeigte sich eine durchschnittliche OP-Zeit von 8–10 Minuten und eine fehlende Hämatombildung sowie eine Blasenläsion bei der Monarc-Anwendung. Sonst trat bei beiden Systemen keine intraoperative Komplikation bei einem durchschnittlichen Blutverlust von ca. 20 ml auf. Perioperativ zeigte sich bei 12 % der mit Monarc behandelten Patienten eine Bakteriurie in den ersten 48 Stunden postoperativ, bei den Serasis-Patientinnen in 4 % der Fälle. Drei Monarc-Bänder und ein Serasis-Band mußten im Zusammenhang mit Drang durchtrennt werden. Fehlende postoperative Wundschmerzen und bis dato praktisch keine Zeichen einer Überkorrektur oder pathologischen Restharnbildung lassen den Unterschied zu den etablierten Inkontinenzoperationen deutlich werden. Die postoperativen Kontinenzraten lagen bei beiden verwendeten Systemen bei über 80 % in Halbjahres-Follow-up. Signifikante Unterschiede bezüglich Nebenwirkungen und Erfolg zwischen den beiden hier eingesetzten transobturatoriellen Systemen fanden sich nicht. Schlußfolgerungen: Die transobturatorielle Technik scheint eine echte Bereicherung des "Schlingen-OP-Spektrums" zu sein. Die erzielten Kontinenzraten liegen im Halbjahres-Follow-up bei über 80 % und damit im Bereich der Ergebnisse, die wir bei ähnlichem Patientenkollektiv mit den retropubischen Schlingenoperationen seit Einführung dieser Technik erzielten. Die kurze Operationszeit, die geringen Komplikationszahlen mit nur einer intraoperativen Komplikation und drei Revisions-OPs können die transobturatorielle Technik bei auch unter Langzeitbeobachtung guten Kontinenzergebnissen zur Methode der Wahl werden lassen. Die Präzision der Bandplazierung ist enorm hoch. Weitere prospektive randomisierte Studien zu speziellen Fragestellungen im Vergleich mit konventionellen spannungsfreien mitturethralen Schlingen sind dringend erforderlich und werden anlaufen. Vor allem sind weitere Daten für den Effektivitätsvergleich bei Patientinnen mit z. B. schwerer urethraler Hypotonie (ISD) (VDUR < 20 cm H2O) mit und ohne ausgedehnten paraurethralen Defekt (Defekte der Aufhängung der vorderen Scheide seitlich der Urethra) im Vergleich mit paraurethralen Techniken oder konventionell-retropubischen Schlingen wie TVT nötig.
 
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