Leischik R et al. | ||||||||
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Prognostische Bedeutung der physikalischen Streßechokardiographie bei 3329 ambulanten Patienten (5jährige Langzeitstudie) Journal für Kardiologie - Austrian Journal of Cardiology 2005; 12 (11-12): 292-302 Volltext (PDF) Summary Abbildungen
Keywords: Kardiologie, Prognose, Stressechokardiographie, Studie Hintergrund und Fragestellung: Die Risikoeinschätzung ambulanter Patienten mit thorakaler Schmerzsymptomatik ist ein wichtiges klinisches Problem. Über die prognostische Bedeutung der physikalischen Streßechokardiographie (SE) bei diesem Patientenkollektiv wurde bis jetzt nicht berichtet. Patienten und Methoden: Um die prognostische Bedeutung der physikalischen Streßechokardiographie bei rein ambulanten Patienten zu untersuchen, wurden 3329 Patienten bezüglich des Auftretens schwerer Ereignisse (kardialer Tod, Myokardinfarkt, Revaskularisation) im Langzeitverlauf nachbeobachtet. Die Patienten wurden wegen thorakaler Schmerzsymptomatik in der kardiologischen Praxis vorstellig. Ergebnisse: Die Sensitivität/Spezifität der SE bezüglich schwerer Ereignisse betrug im ersten Jahr 81,1/92,8, die des Belastungs-EKGs 27,4/87,0. In der Beobachtungszeit (5,1 ± 1,1 Jahre [Median 5,2; 3–7 J.]) traten insgesamt 446 schwere Ereignisse auf (13,4 %). Bei Patienten mit positivem SE-Befund traten 262 (61,9 %) schwere Ereignisse auf, bei Patienten mit negativem SE-Befund waren schwere Ereignisse seltener (184; 6,3 %; p < 0,001). Bei der multivariaten Analyse war der positive SE-Befund der deutlichste signifikante und unabhängige Prädiktor für schwere Ereignisse (HR 6,6; Konfidenzintervall 5,21–8,25; p < 0,001). Folgerungen: Die physikalische Streßechokardiographie hat einen wichtigen unabhängigen prognostischen Wert bei ambulanten Patienten mit thorakaler Beschwerdesymptomatik. Sie ist dem Belastungs-EKG hinsichtlich der prognostischen Aussage deutlich überlegen und sollte bei unklaren Fällen immer durchgeführt werden. |