Diener HC, Weber R |
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Akuttherapie und Prävention des ischämischen Schlaganfalls Journal für Neurologie, Neurochirurgie und Psychiatrie 2011; 12 (1): 50-54 Volltext (PDF) Summary Praxisrelevanz Keywords: Neurologie, stroke In der vorliegenden Übersichtsarbeit werden die wichtigsten neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Akuttherapie und Sekundärprävention des ischämischen Insultes referiert. Bei der systemischen Thrombolyse mit rt-PA konnte die Wirksamkeit auch in einem erweiterten Zeitfenster von 3–4,5 Stunden nachgewiesen werden. Bei Patienten mit Vorhofflimmern, die Kontraindikationen gegen eine orale Antikoagulation haben, ist die Kombinationstherapie von Clopidogrel und Acetylsalicylsäure (ASS) der ASS-Monotherapie überlegen. Die Kombinationstherapie hat allerdings ein erhöhtes Blutungsrisiko. Dabigatran, ein oraler direkter Thrombinantagonist, ist in niedriger Dosis zur Prävention des Schlaganfalls bei Vorhofflimmern genauso wirksam wie Vitamin-K-Antagonisten, hat allerdings eine niedrigere Rate an schwerwiegenden Blutungskomplikationen. Die höhere Dosis ist wirksamer als Warfarin und hat ebenfalls eine geringere Rate an zerebralen Blutungen. Bei Patienten mit symptomatischen Karotisstenosen bleibt die Karotisendarteriektomie Therapie der ersten Wahl. Immobile Schlaganfallpatienten profitieren nicht zusätzlich zur Gabe von Heparin oder niedermolekularen Heparinoiden von Kompressionsstrümpfen. |